Ein E-Auto lädt an einer Stromsäule: Das Interesse an Stromern ist wieder gewachsen. © picture alliance/dpa | Carsten Koall
  • Von Juliana Demski
  • 25.01.2022 um 17:33
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Während das Interesse an E-Autos im vergangenen Jahr zurückgegangen war, nimmt es nun wieder an Fahrt auf. Das hat eine aktuelle Studie ergeben. So würde aktuell mehr als jeder Dritte hierzulande beim nächsten Autokauf ein Hybridfahrzeug wählen. Reine E-Autos hingegen will aktuell nur etwas mehr als jeder Zehnte haben.

Rund 40 Prozent der Deutschen würden bei ihrem nächsten Autokauf ein Hybridfahrzeug wählen. Zum Vergleich: 2021 waren es 26 Prozent. Das geht aus der diesjährigen „Global Automotive Consumer Study 2022“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hervor. Tatsächlich war das Interesse an E-Autos im vergangenen Jahr gesunken.

Der Anteil derjenigen, die nun ein reines Elektrofahrzeug bevorzugen würden, steigt von 6 Prozent 2021 auf jetzt 15 Prozent. Damit liegen die Deutschen bezüglich der Akzeptanz von reinen Stromern im Vergleich der Fokusmärkte (Indien, Südostasien, Südkorea, Japan, China, Deutschland, USA) im vorderen Feld. Allerdings: Rund 41 Prozent würden ihre Entscheidung, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, überdenken, wenn der Preis fürs Laden ähnlich hoch läge wie der für fossile Brennstoffe.

„Niedrigere Treibstoffkosten sind eines der zentralen Argumente für den Kauf eines Elektroautos und wurden bei unserer Befragung als zweitwichtigster Faktor genannt“, ergänzt Harald Proff, Partner und Leiter Automobilindustrie bei Deloitte Deutschland und Global. „Insbesondere im vergangenen Jahr ist der Benzinpreis stark gestiegen und es ist absehbar, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird. Das wird der Elektromobilität weiter Aufwind geben.“

Klima als Kaufmotivation Nummer 1

Noch wichtiger als der eigene Geldbeutel scheint den Befragten allerdings das Thema Klimawandel zu sein. So gaben 61 Prozent von ihnen das Klima als Grund an. Zudem spielt auch das Thema staatliche Förderung eine zentrale Rolle. Immerhin 46 Prozent der Befragten motiviert diese, ein elektrifiziertes Fahrzeug zu wählen.

Und: 44 Prozent der Befragten würden für alternative Antriebe sogar draufzahlen. 31 Prozent wären dazu bereit, 400 bis 2.000 Euro mehr auszugeben, 13 Prozent sogar über 2.000 Euro. Bei anderen Technologien wie dem autonomem Fahren (8 Prozent und 23 Prozent) und der Konnektivität (4 Prozent und 19 Prozent) sind die Befragten aber deutlich weniger spendabel.

Reichweite ist ausschlaggebend

Ein maßgebliches Kriterium für die Akzeptanz der Elektromobilität ist die Reichweite. Die befragten Konsumenten erwarten, mit einem vollgeladenen Stromer ohne Unterbrechung von München nach Düsseldorf fahren zu können. 616 Kilometer Reichweite ist die kritische Zielmarke, die ein reines Elektroauto haben müsste, damit sie sich für den Kauf entscheiden.

Nach der größten Sorge bezüglich der Elektromobilität gefragt, nennt rund ein Viertel der Befragten die Reichweite; gefolgt von der Ladeinfrastruktur (14 Prozent) und den höheren Anschaffungskosten (12 Prozent). 70 Prozent erwarten zudem, ihr Auto am häufigsten daheim aufladen zu können, 17 Prozent an öffentlichen Ladestationen und 12 Prozent bei der Arbeit.

„Reichweite, Ladeinfrastruktur und geringere Anschaffungskosten sind unabdingbare Voraussetzungen, um die Elektromobilität massentauglich zu machen“, fasst Proff zusammen. „Wenn diese nicht gegeben sind, wird sie trotz der aktuell steigenden Verkaufszahlen in weiten Teilen der Gesellschaft nicht ankommen. Im Hinblick auf das Ziel der EU, ab 2035 keine neuen fossil betriebenen Fahrzeuge mehr zuzulassen, ist es wichtig, dass sowohl die Unternehmen als auch der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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