Auf dem Motorrad flott unterwegs: Prämien in der Motorradversicherung richten sich nach Leistung und Spitzentempo. © azerbaijan_stockers / Freepik.com
  • Von Andreas Harms
  • 27.01.2025 um 13:44
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Wer gern auf dem Motorrad unterwegs ist, sollte sich gut versichern. Denn im Vergleich zum Auto fehlt auf dem Motorrad die schützende Blechhülle. Doch welche Policen sind wichtig? Und wonach richten sich die Prämien? Wir haben nachgeforscht.

Angenehmer Nebeneffekt: Dadurch sind auch Unfälle mit Tieren abgedeckt. Standardgemäß ist es Haarwild. Doch oft weiten die Versicherer das aus. Die Rating-Agentur Franke und Bornberg hat Motorradversicherungen für den Nachrichtensender „NTV“ bewertet. Zwei Beispiele aus den Top 5 mit den höchsten Punktzahlen kommen von Verti und Hanse-Merkur. Beide sichern Unfälle mit „Tieren aller Art“ ab und stehen damit ganz sicher nicht allein da. Ein Blick in die Bedingungen hilft.

Einen speziellen Tipp hat der Bund der Versicherten (BdV) parat: Versicherte sollten darauf achten, dass der Versicherer auf den „Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls“ verzichtet. „Nur unter dieser Voraussetzung leistet die Versicherung auch, wenn man sein Motorrad zum Beispiel trotz Sturmwarnung draußen abstellt und so einen Schaden riskiert“, erklärt BdV-Vorständin Bianca Boss.

Fahrerschutz als wichtiger Bestandteil

Ein weiterer Punkt ist der hinzubuchbare sogenannte Fahrerschutz. Den gibt es zwar in der KFZ auch, in der Motorradversicherung ist er aber mangels schützender Karosserie wichtiger – und teurer. Außerdem böten drei Viertel der Versicherer gar keinen an, schätzt Norman Timmermann. Der Fahrerschutz greift bei selbstverschuldeten Unfällen beziehungsweise bei fremdverschuldeten, wenn der Verursacher Fahrerflucht begeht. Er zahlt je nach Tarif Schmerzensgeld, Umbau- und Reha-Maßnahmen, Haushaltshilfen sowie Witwen- und Waisenrente und gleicht sogar Verdienstausfälle aus. Ein paar Beispiele für die wenigen Anbieter sind VHV, Hanse-Merkur und R+V.

Eher verzichtbar, wenngleich unter Autofahrern hochgeschätzt, sind Schutzbriefe. Aus folgenden Gründen: Motorradfahrer nutzen ihre Maschine nur selten für den täglichen Arbeitsweg, sind also auch nicht allzu sehr auf sie angewiesen. Wenn sie mal nicht anspringt, fällt allenfalls ein schöner Ausflug flach. Und selbst dann muss man sie im Normalfall nicht abschleppen lassen. Andererseits bekommt man so einen Schutzbrief für schmales Geld, bei der Hanse-Merkur kostet er beispielsweise 11,90 Euro im Jahr.

Vollkasko als teuerste Versicherung

Wer es sich leisten kann, nimmt die Vollkasko hinzu. „Ob sich der höhere Beitrag lohnt, kommt hauptsächlich auf die Fahrweise und das Alter des Motorrades an“, heißt es von den Rightnow-Autoren. Der Hauptnutzen ist derselbe wie beim Auto: Die Vollkasko zahlt Schäden am Fahrzeug, wenn der Fahrer sie selbst verursacht hat.

Bemerkenswert sind die Preisunterschiede: Die Vollkasko ist die mit Abstand teuerste Versicherung, weil Unfallschäden am Motorrad meist Totalschäden sind. „Während ein Auto schnell stehenbleibt, rutscht die Maschine noch weiter und kracht dann irgendwo gegen“, erklärt Timmermann. Als Beispiel nennt er die Vollkasko für eine zwei Jahre alte Mittelklasse-Suzuki-Maschine, die trotz 300 Euro Selbstbeteiligung 500 Euro oder mehr kosten kann. Die Teilkasko würde bei derselben Maschine nur 55 Euro kosten.

Die reine Haftpflicht ist im Vergleich zur Vollkasko ein regelrechter Schnapper – bei einem Cruiser kann man sie schon für deutlich unter 100 Euro im Jahr bekommen. Auch hier liegt der Grund im Wesen. Während Autos bei Unfällen viele andere Dinge zerstören und Menschen verletzen oder gar töten können, passiert das beim Motorrad deutlich seltener. Sie schädigen meistens nur sich selbst und ihre Fahrer. Weshalb die eben besonders gut zu versichern sind.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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