- Von Lorenz Klein
- 06.03.2017 um 09:04
Als der Motorradfahrer in der Nacht auf den 21. November 2016 gegen 4.30 Uhr auf der Kreisstraße 1304 unterwegs ist, laufen plötzlich vier Rehe auf die Fahrbahn. Der Mann geht sofort in die Eisen, er kann den Aufprall aber nicht mehr verhindern. „Er berührte eines der Rehe am Kopf, verlor dadurch die Kontrolle und stürzte“, meldet das Polizeirevier Salzlandkreis.
„Am Motorrad entstanden Lackschäden, der Fahrer wurde nur leicht verletzt, das Reh verstarb an der Unfallstelle.“ Nicht immer gehen Motoradunfälle so glimpflich aus. 693 Fahrer motorisierter Zweiräder kamen 2015 auf deutschen Straßen zu Tode, darunter 632 Motorradfahrer. „Das Risiko, als Biker getötet zu werden, ist rund 17-mal größer als das eines Pkw-Insassen“, sagt Matthias Kühn, Leiter Fahrzeugsicherheit bei der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Hinzu kommt: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts entfällt etwa jeder fünfte Wildunfall, bei dem der Fahrer verletzt oder gar getötet wird, auf Motorradfahrer.
„Kollisionen mit Tieren ist ein erhöhtes Risiko der Zweiradfahrer“, weiß auch Versicherungsmakler Hubert Gierhartz. Glück im Unglück haben Motorradfahrer, die zuvor eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgeschlossen haben. Sie erhalten bei allen Zusammenstößen mit Haarwild eine Entschädigung – gleiches gilt für Glasbruch, Marderbisse sowie Schäden durch Naturgefahren, Feuer und Diebstahl. Da die Teilkasko automatisch in der Vollkasko inbegriffen ist, erhalten auch Vollkaskoversicherte eine Entschädigung.
Schutz ist in Teilkaskoversicherungen oft beschränkt
„Krafträder, Leichtkrafträder und -roller, Trikes sowie Quads sind zulassungspflichtige Fahrzeuge. Deshalb ist der Versicherungsschutz identisch mit dem eines Pkw – das gilt auch für die Voll- und Teilkaskoversicherung“, sagt Gierhartz. „Trotzdem sollte darauf geachtet werden“, empfiehlt der Makler, „dass in der Teilkaskoversicherung Kollisionen mit Tieren jeder Art versichert sind und der Schutz sich nicht nur auf Haarwild beschränkt.“
Die gute Nachricht für Motorradfahrer ist, dass der Großteil der Zweiradversicherer in Deutschland dieser Anforderung gerecht wird – so zum Beispiel auch die Signal Iduna: „Versichert sind bei uns nicht nur Schäden infolge von Zusammenstößen mit Haarwild, sondern auch mit Pferden, Rindern, Schafen oder Ziegen“, sagt Lars Schliewe, Abteilungsleiter Produktmarketing Komposit.
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