- Von Lorenz Klein
- 06.03.2017 um 09:04
Der Optimal-Tarif der Signal Iduna gehört zu 47 Motorrad-Tarifen, die von der Rating-Agentur Franke und Bornberg analysiert worden sind. Der Tarif schneidet mit der Bewertung gut (FF) ab, Gleiches gilt für 24 weitere Motorrad-Tarife anderer Gesellschaften – doch was auf den ersten Blick wie ein sehr zufriedenstellendes Resultat ausschaut, ist aus Sicht der Tester dann doch eher enttäuschend.
Denn nur 9 der 47 Tarife – also gut jeder fünfte – hat eine überdurchschnittlich gute Bewertung von Franke und Bornberg erhalten. Die Bestnote hervorragend (FFF) erreichen vier Tarife: Der Topschutz der Allianz, der Comfort-Tarif der Alten Leipziger, die Modul Komfort Plus von Ergo sowie die Police-Plus der R+V Versicherungen – weitere fünf Tarife erreichen die zweitbeste Kategorie sehr gut (FF+) (siehe Tabelle).
Welche Defizite bemängeln die Tester genau? Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, findet, dass es immer noch Bereiche gebe, in denen Motorradfahrer gegenüber Autofahrern „im Regelfall“ schlechter gestellt würden. „Aus unserer Sicht sollten gerade die Leistungskriterien Neu- und Kaufpreisentschädigung für den Motorradfahrer angepasst werden – denn egal, ob Pkw oder Krad: Wird etwa zwölf Monate nach dem Kauf das Fahrzeug gestohlen, ist es doch ein echter Vorteil für den Versicherten, dann den kompletten Neupreis beziehungsweise Kaufpreis zu erhalten und nicht den tatsächlichen Wert.“
Grundsätzlich empfiehlt Franke, dass die Motorrad-Versicherung „auf die jeweilige Situation sowie die Vorlieben des Einzelnen angepasst sein sollte“. Konkret: Für Fahrzeughalter, die ihre Maschinen bei Nichtgebrauch draußen abstellen, sei beispielsweise der „Tierbiss“ als Leistungsmerkmal wertvoll.
Tarifmerkmale nicht überbewerten
Armin Eckert, Kraftfahrt-Experte der Gothaer, findet hingegen, dass die marktweit sehr unterschiedlichen Tarifmerkmale nicht überbewertet werden sollten. „Für die meisten Kunden spielt es keine wesentliche Rolle, ob eine Motorrad-Haftpflicht für Personenschäden in maximaler Höhe von 12 oder 15 Millionen Euro aufkommt – oder ob alle Wildschäden inklusive des Elefanten drin sind.“ Die Wahlmöglichkeiten wie beim Pkw habe der Kunde im Zweirad-Markt so auch gar nicht.
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