Ein frisch verheiratetes Paar präsentiert die Eheringe: Mit einer Nachversicherungsgarantie sowohl in der Risikolebens- als auch in der Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich die Versicherungssumme erhöhen, wenn bestimmte Ereignisse das Leben einschneidend verändern. Dazu gehört beispielsweise die Geburt eines Kindes, eine Hochzeit, eine Gehaltserhöhung oder der Kauf einer Immobilie. © picture alliance/dpa | Sina Schuldt
  • Von Lorenz Klein
  • 05.04.2023 um 16:33
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:20 Min

Nach Hochzeit oder Berufseintritt einfach mal die BU-Rentenhöhe nach oben schrauben – Morgen & Morgen hat erstmals untersucht, wie kundenfreundlich die Berufsunfähigkeitsversicherer die Nachversicherungsgarantien gestaltet haben. Die Ergebnisse seien schon recht gut, teils aber „durchwachsen“, wie die Analysten mitteilten.

Durchwachsen, aber mit einer gut gefüllten Top-Riege. Mit diesen Worten kommentierten die Experten des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen das erstmals erschienene „M&M Rating BU-Nachversicherung“. Hintergrund: Die Berufsunfähigkeitsversicherer (BU) bieten im Rahmen ihrer Tarife sogenannte Nachversicherungsgarantien an. Sie ermöglichen es dem Versicherten, zu bestimmten Anlässen während der Vertragslaufzeit die Höhe ihrer BU-Rente in gewissen Umfang nach oben zu schrauben – quasi mitwachsen zu lassen mit neuen Meilensteinen und Karriereschritten im Leben ihrer Kunden. Frei nach der Devise: Wer früh abschließt, wird noch nicht das Einkommen absichern, das er in späteren Jahren möglicherweise verdient. Wie gut aber klappt es mit dem Mitwachsen?

Für ihre Analyse herangezogen hatten die Hofheimer die 614 BU-Tarife, die sie bereits im Rahmen des „M&M BU-Rating“ unter die Lupe genommen hatten. Das Ergebnis: 313 BU-Tarife wurden mit der Bestbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Gefolgt von 86 Tarifen mit vier Sternen (siehe Grafik). „Für den ersten Jahrgang ist das Ergebnis bereits sehr gut“, kommentierte Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse, die Resultate.

Als „etwas bauchig“ zeige sich hingegen der Bereich der Drei-Sterne-Bewertungen, in den insgesamt 200 Tarife fielen. Sieben Tarife erhielten demnach zwei Sterne, zehn Tarife hätten mit nur einem Stern „noch viel Luft nach oben“. Insgesamt böte der Markt „noch Potenzial“, so Ludwig, man wolle aber auch die Hürden nicht zu hoch ansetzen. Auftrag sei es, den Markt zu spiegeln, auf dem aktuell viel Wettbewerb stattfinde.

>>> Die Ergebnisse für alle Gesellschaften und Tarife stellt Morgen & Morgen hier zur Verfügung

Um die Bedingungsqualität im Sinne der Verbraucher zu beurteilen, klopften die Analysten die Tarife anhand von 17 Leistungsmerkmalen ab. Hiervon seien die fünf wichtigsten als Mindestkriterien für eine Top-Bewertung von vier oder fünf Sternen angesetzt, wie es heißt.

Tarife ohne erneute Gesundheits- und Risikoprüfung im Vorteil

So verzichten beispielsweise alle Top-Tarife auf eine erneute Risikoprüfung im Rahmen der Nachversicherung. Damit grenzten sie sich von den Tarifen ab, die zwar auf die Gesundheitsprüfung als einen Teil der Risikoprüfung verzichteten, dafür aber beispielsweise „erneut den aktuell ausgeübten Beruf betrachten und im Rahmen der Nachversicherung heranziehen“, erläutern die Experten.

Weitere Leistungsmerkmale beziehen sich beispielsweise auf die Angemessenheitsprüfung. Hier fordert M&M, dass mindestens 60 Prozent des Bruttolohns abgesichert werden können und nicht der Nettolohn die Grundlage bildet. Somit sei sichergestellt, dass die tatsächliche Arbeitskraft, deren Wert als Bruttolohn gemessen werde, abgesichert sei. Dadurch werde eine Benachteiligung etwa durch eine aktuell gewählte Steuerklasse vermieden, die sich in einem niedrigeren Nettolohn niederschlage – und damit auch die wählbare BU-Rentenhöhe drücke. Zudem werde im Rating darauf geachtet, dass pro Nachversicherungsereignis die Rente mindestens in Höhe von 1.000 Euro und mindestens um 100 Prozent angepasst werden kann.

Wir machen hier einen ziemlichen Deep Dive zum Thema Nachversicherungsgarantien, der eine gesonderte Bewertung absolut sinnvoll macht. Die User unserer Software M&M Office können ab sofort die Ratingergebnisse und alle neuen Leistungsfragen in der Beratung einsetzen und noch genauer die passenden Tarife filtern. Gerade für die junge Zielgruppe ist das wichtig“, resümiert Ludwig.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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