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- 12.05.2017 um 10:06
Für die Verbraucherschützer vom Bund der Versicherten (BdV) ist es nicht nachvollziehbar, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) erst 2018 eine Neuregelung der Zinszusatzreserve (ZZR) herbeiführen will. „Wenn jetzt schon klar ist, dass Handlungsbedarf besteht, dann sollte mit offenen Karten gespielt werden. Verbraucher, Unternehmen und Öffentlichkeit haben ein Recht darauf, jetzt schon zu erfahren, wie das Problem gelöst werden soll“, sagt BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein.
BdV fordert Nachbesserung bei der Zinszusatzreserve
„Die Lebensversicherer kalkulieren mit übertriebenen Lebenserwartungen“
„Versicherungskunden müssen den Spieß umdrehen“
Nach Angaben der Bundesregierung belief sich die Zinszusatzreserve im vergangenen Jahr auf insgesamt rund 44 Milliarden Euro. Das sei Geld, das den Verbrauchern vorenthalten werde und eine rentable Altersvorsorge verhindere, so die Verbraucherschützer. Außerdem könne der Reservetopf zu groß werden und die Lebensversicherer damit in arge Bedrängnis bringen. „Ohne geeignete Maßnahmen wird die Branche ins Trudeln geraten“, so Kleinlein.
Wie die Neuregelung der ZZR aussehen könnte ist noch unklar. „Wir befürchten, dass womöglich erneut die Versicherten die Zeche zahlen müssen“, so der BdV-Vorstandssprecher weiter. Der Grund für das zögerliche Handeln der Aufsichtsbehörde sieht Kleinlein in der anstehenden Bundestagswahl: „Wir befürchten, dass wegen der Wahlen das nun auch von der Aufsicht erkannte Problem für die deutsche Lebensversicherung heruntergespielt werden soll“, so Kleinlein. Die Versicherten hätten aber ein Recht darauf, auch schon vor der Wahl zu erfahren, wie es um ihre Altersvorsorge stehe.
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