Karl Lauterbach (SPD) beantwortet am 18. Juli gemeinsam mit Nina Scheer (SPD) Fragen auf einer Pressekonferenz in Berlin zu ihren Bewerbungen um die Kandidatur für den SPD-Parteivorsitz. © picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 02.09.2019 um 11:05
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der privaten Krankenversicherung (PKV) die gleichen Zukunftsaussichten wie der Braunkohle prophezeit. „Die PKV ist im Gesundheitssystem das, was die Braunkohle in der Energieversorgung ist – nicht nachhaltig“, wird Lauterbach in einem Medienbericht zitiert. Sie lohne sich nur noch für Beamte, so der Politiker.

„Die Privatversicherung lohnt sich nur noch für Beamte“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach laut einem Exklusiv-Bericht der „Wirtschaftwoche“. Die private Vollversicherung werde deshalb nicht mehr lange überleben. „Je mehr Junge das System verlassen, desto teurer und unkalkulierbarer wird es für die Verbliebenen.“

Dem Bericht zufolge kritisierte Lauterbauch außerdem eine „ungerechte Subventionierung“ der PKV durch die Beihilfe für Beamte. Für jeden Staatsdiener in der Privatkasse zahlten die Steuerzahler über die Beihilfe extra, so der Vorwurf des SPD-Mannes und potenziellen Parteivorsitzenden. Das sei „unverdient und ungerecht“. Die SPD strebt eine einheitliche Bürgerversicherung an.

Unter den rund 8,7 Millionen privat Krankenversicherten stellen nach jüngsten Zahlen Beamte mit knapp 4,4 Millionen nun die Mehrheit, während die Zahl der übrigen Mitglieder seit sieben Jahren stetig sinke auf zuletzt 4,3 Millionen.

Wie die „Wirtschaftswoche“ weiter berichtet, verteidigte Lauterbach, dass wechselwillige PKV-Versicherte verstärkt die von der SPD eingeführte Brückenteilzeit nutzten. Angestellte, die dadurch unter einem Jahresverdienst von etwa 60.000 Euro landeten, könnten dann in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren. „Ich kann es keinem verdenken, dass man jedes Schlupfloch nutzt, um aus der Privaten zu fliehen“, wird Lauterbach zitiert.

Neu eingestellte Beamte sollen nach dem Willen verschiedener Bundesländer auch in der GKV eine pauschale Beihilfe gewährt bekommen. Zuletzt hatten sich auch die in Baden-Württemberg regierenden Grünen das „Hamburger Modell“ (wir berichteten).

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content