- Von Juliana Demski
- 19.05.2020 um 17:31
In der achten Auflage der Verständlichkeitsstudie von AMC und Communication Lab kommen die deutschen Versicherer nicht gut weg. Die Nachhaltigkeitsberichte aller getesteten Unternehmen seien „so unverständlich wie Doktorarbeiten“, heißt es da.
Wie digitale Versicherungen arbeiten
Komplizierte Bedingungen drosseln Kaufabsichten
„Es macht den Eindruck, als würden die Versicherer ihre Nachhaltigkeitsberichte für hochbegabte Experten schreiben, die viel Zeit und Muße haben, sich durch die komplexe Materie zu kämpfen“, so die Studienautoren. „Während die Versicherer häufig weder Zeit noch Mühe scheuen ihre Berichte zu erstellen, scheinen sie ein gleiches Maß an Hingabe auch von ihren Lesern zu erwarten. Doch die Realität sieht anders aus: Unabhängig vom Bildungsgrad erwarten Leser heute, dass Informationen schnell und leicht verdaulich daherkommen.“
„Lange und verschachtelte Sätze mit hoher Informationsdichte“ machten es den Lesern schwer, die Berichte wirklich zu verstehen. Sätze mit 30, 40 oder gar 50 Wörtern seien eindeutig zu lang – aber leider keine Seltenheit. In der Regel fänden sich in den Nachhaltigkeitsberichten komplexe Sätze aus vielen Wörtern, mehr als zwei Satzteilen und mehr als zwei Informationseinheiten.
Verständlichkeit als Basis von Glaubwürdigkeit
Dazu AMC-Studienleiterin Désirée Schubert: „Das wichtigste Ziel von Reporting ist, glaubwürdig zu sein – und Verständlichkeit ist dafür die Basis. Die Nachhaltigkeitsberichte der Versicherer sind jedoch für alle schwer verständlich. Und das zu einer Zeit, in der Nachhaltigkeit rasant an Relevanz gewinnt, und die Anforderungen an eine gute Unternehmenskommunikation wachsen. Es gibt hier viel zu tun – und jede Menge gute Gründe das Nachhaltigkeitsreporting auf neue Beine zu stellen.“
„Es hat uns doch ein wenig überrascht in dieser Auflage alle analysierten Dokumente im roten Bereich der Verständlichkeit wiederzufinden“, ergänzt Oliver Haug, Geschäftsführer von Comunication Lab. „Das hat es in unseren Untersuchungen bisher so noch nicht gegeben. Wir hoffen, dass wir mit unseren Ergebnissen den Anstoß geben, das Thema systematisch anzugehen.“
Hintergrund zur Studie
Die 21. Auflage der AMC-Studie „Die Assekuranz im Internet“ analysiert und bewertet die Internetauftritte von 126 deutschen Erstversicherern und präsentiert die aktuellen Trends der Branche. Die vollständige Studie können Sie hier bestellen. Eine Übersicht weiterer Studien und Ergebnisse finden Sie hier.
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