- Von Redaktion
- 21.09.2017 um 12:17
Insgesamt 64 Assekuranz-Fintechs weltweit vermeldeten zwischen April und Juni eine erfolgreich abgeschlossene Funding-Runde. Das zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC. „Dabei fällt auf, dass die Finanzierungen nicht nur von Risikokapitalgebern stammen. Stattdessen häufen sich letzter Zeit die Beispiele für Insurtech-Finanzierungen, die von klassischen Versicherern und vor allem Rückversicherern kommen“, kommentiert Maren Hausmann, Leiterin Insurance Advisory bei PWC Deutschland.
Insurtechs keine „aggressiven Disruptoren“
Die Digitalisierung der Versicherungsindustrie dürfte laut Hausmann weniger konfrontativ als in der Bankenbranche verlaufen: „Im Bankenmarkt beispielsweise gibt es mittlerweile zahlreiche Mobile-Banken oder Online-Kreditmarktplätze, die die etablierten Anbieter direkt angreifen. Die meisten Insurtechs hingegen verstehen sich weniger als Disruptoren des bestehenden Produktangebots. Stattdessen wollen sie die Branche gemeinsam mit den etablierten Anbietern transformieren.“ Die Versicherer und Rückversicherer sähen in den Start-ups keine Bedrohung mehr, sondern „Enabler“.
Start-ups leiden unter geringerem Vertrauen
Wie die PWC-Studie außerdem zeigt, streben die wenigstens Insurtechs nach einer eigenen Versicherungslizenz. Als Gründe hierfür nennt Hausmann neben einer fehlenden Schadenshistorie und den strengen regulatorischen Vorschriften auch die „Vertrauenskomponente“: „Zwar sind die meisten Kunden offen für neue Lösungen wie beispielsweise eine digitale Schadensbearbeitung. Im Zweifel wünschen sie sich solche Tools aber lieber von ihrem angestammten Versicherer als von einem Start-up, dessen Namen sie noch nie gehört haben.“
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