- Von Juliana Demski
- 07.01.2020 um 13:49
Schon lange tüftelt die Regierung an einem Weg, die Rente zukunftssicher zu machen. „Wenn das nicht zu unerschwinglichen Sozialabgaben im Arbeitsleben führen soll, muss die Abgabenlast gerechter verteilt werden“, sagte Walter-Borjans gegenüber der Rheinischen Post. Seine Idee: Gutverdiener sollten stärker zur Kasse gebeten werden. „Die Deckelung für hohe Einkommen gehört genauso auf den Prüfstand wie die Einbeziehung der zunehmenden Einkünfte aus Kapital“, so der SPD-Mann.
Das plant die SPD bei Rente und privater Vorsorge
„Eine Verpflichtung zur Altersvorsorge ist nicht zielführend“
Ebenso müsse die Rente der Zukunft zunehmend aus Steuermitteln finanziert werden, sagt Walter-Borjans. Auch global agierende Konzerne sollten sich daher angemessen an den Steuern beteiligen.
Anne Buntenbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), sieht den Vorschlag hingegen kritisch:
„Die vergangenen 20 Jahre belegen, dass man privat nicht den Lücken hinterhersparen kann, die in der gesetzlichen Rente gerissen worden sind.“ Sie sehe den einzigen richtigen Weg in einer direkten Stärkung der gesetzlichen Rente. Davon, den Menschen privat immer mehr aufzuhalsen, halte sie hingegen nichts, wie sie der Rheinischen Post verriet.
Eine wieder andere Idee hat der Vorsitzende der Mittelstandsunion, Carsten Linnemann:
Er sehe die Zukunft in der privaten Vorsorge jedes einzelnen Bürgers: „Der Rentenkommission empfehle ich, sich auf das Thema Riester zu konzentrieren“, sagte Linnemann unserer Redaktion. Aktuell sei die Riester-Rente als Altersvorsorge nicht mehr vermittelbar. „Sie löst leider das Versprechen nicht ein, dass sie zusammen mit der Betriebsrente auffängt, was die gesetzliche Rentenversicherung wegen der demografischen Entwicklung nicht mehr leisten kann.“ Riester müsse umgekrempelt, entbürokratisiert und wieder effizient gemacht werde – so Linnemanns Forderung gegenüber der Zeitung. „Wenn das nicht gelingt, wird es in einigen Jahren ein staatliches Produkt geben.“
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