- Von Achim Nixdorf
- 05.11.2021 um 12:42
Die Strom- und Gaspreise steigen rasant. Deshalb suchen immer mehr Menschen auf Vergleichsportalen nach günstigeren Tarifen – schnell und unkompliziert soll ein Wechsel dort sein. Doch wie verbraucherfreundlich sind die Vergleichsrechner im Internet wirklich? Dieser Fragen ist die Stiftung Warentest jetzt nachgegangen. Das Ergebnis: Von acht getesteten Portalen erreichten nur zwei, nämlich Check 24 und Verivox, die Bewertung befriedigend. Fünf Portale schnitten „ausreichend“ ab, ein Anbieter sogar nur mit „mangelhaft“.
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Verbraucherschützer raten zum Anbieterwechsel
Laut Stiftung Warentest mangelt es bei den Vergleichsportalen vor allem an wichtigen Tarifinformationen und Transparenz. Auch viele Datenschutzerklärungen hätten Defizite. Ein weiterer Kritikpunkt: Vergleichsportale sind nicht neutral. „Bis auf das Energieverbraucherportal, das nur informiert, erhalten Vergleichsrechner pro vermitteltem Vertrag eine Provision vom Energieversorger. Deshalb erscheinen nach Eingabe von Postleitzahl und Verbrauch bei fast allen Portalen zunächst nur Angebote, bei deren Vermittlung eine Provision fließt“, heißt es im Testbericht.
Vor diesem Hintergrund rät die Stiftung-Warentest Verbrauchern, immer verschiedene Vergleichsportale zu verwenden und auf Kundenbewertungen anderer Nutzer zu achten. Darüber hinaus seien Vergleichsportale nur dann sinnvoll, wenn man vorhabe, jährlich den Strom- oder Gasversorger zu wechseln, um die maximale Ersparnis rauszuholen. Ansonsten seien Wechseldienste die bessere Wahl.
Was sind Wechseldienste?
Wechseldienste – auch Tarifaufpasser oder Wechselservice genannt – suchen jedes Jahr den günstigsten Tarif für ihre Kunden und übernehmen für sie den kompletten Anbieterwechsel. Fällt dabei eine Ersparnis an, wird eine Service-Gebühr oder Provision berechnet.
In einem Langzeittest über zwei Jahre wollte die Stiftung Warentest herausfinden, wie zuverlässig sieben dieser Dienste arbeiten. Das Ergebnis: Ein Anbieter, Wechselpilot, erhielt die Bewertung „sehr empfehlenswert“, alle anderen Dienste schnitten mit „empfehlenswert“ ab.
Alle geprüften Wechseldienste boten laut Warentest günstige Tarifvorschläge an, organisierten den Wechsel für ihre Kunden und leiteten im zweiten Jahr deutlich vor Ablauf der Kündigungsfrist wieder einen Anbieterwechsel ein. Die Ersparnis im Test lag nach Abzug der Kundenprovision im zweiten Jahr zwischen 57 und 401 Euro – abhängig von Wohnort, Verbrauch und den aktuellen Kosten. „Das ist ein gutes Ergebnis. Es zeigt, dass sich Wechseldienste auch längerfristig lohnen“, so das Fazit der Tester.
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