Person arbeitet in einer Fabrik: KMUs machen sich um den Klimawandel weniger Sorgen als um eine stockende Konjunktur. © Drazen Zigic / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 17.12.2024 um 14:42
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KMUs, also kleine und mittelständische Unternehmen, machen sich aktuell vor allem Sorgen um Inflation, Konjunktur und Regulatorik. Den Klimawandel sehen sie als weniger bedrohlich an. Das Thema Nachhaltigkeit ist für viele positiv besetzt. Welche Maßnahmen Unternehmer am liebsten ergreifen.

Die größte Sorge bereitet KMUs – kleinen und mittelständischen Unternehmen – aktuell die Inflation (77 Prozent), gefolgt von der konjunkturellen Lage (76 Prozent) sowie Regulatorik und Bürokratie (75 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Barmenia-Gothaer in Zusammenarbeit mit der Rating-Agentur Heute und Morgen. 515 Versicherungsentscheider aus KMUs haben an der Umfrage teilgenommen.

Der Klimawandel nimmt unter den aktuellen Herausforderungen zwar den letzten Platz ein. Dennoch messen ihm 41 Prozent der befragten Unternehmen eine eher hohe Bedeutung bei.

Viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen implementieren KMUs weiterhin freiwillig. Es gibt aber auch eine Reihe an Maßnahmen, die sie auf Basis gesetzlicher Vorgaben umsetzen müssen. Und insgesamt fühlt sich knapp die Hälfte aller KMU (46 Prozent) sehr gut beziehungsweise gut über die gesetzlichen Anforderungen informiert.

  • Nur 14 Prozent bewerten ihren Informationsstand als unzureichend.
  • 40 Prozent äußern sich neutral.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen, denen KMU gegenüberstehen, zeigt sich eine positive Haltung zum Thema Nachhaltigkeit:

  • 44 Prozent der Unternehmen berichten von einer eher positiven Grundstimmung.
  • 46 Prozent sind dem Thema neutral gegenüber eingestellt.
  • Lediglich 10 Prozent geben an, dass das Thema im Unternehmen auf eine negative Resonanz stößt.

Auch wenn sich KMU grundsätzlich gut über die gesetzlichen Anforderungen informiert fühlen, bereitet ihnen das Umsetzen einzelner Nachhaltigkeitsvorgaben noch Probleme.

  • Die größten Schwierigkeiten haben KMU mit den Regelungen aus dem Energieeinsparungsgesetz (38 Prozent).
  • Auf den Plätzen zwei und drei folgen Umweltauflagen für Lieferketten (29 Prozent), Nachhaltigkeitsberichtspflichten und Kohlendioxid-Emissionsvorschriften (jeweils 28 Prozent).

Nachhaltigkeit wird auch für die strategische Ausrichtung von Unternehmen immer wichtiger: Ein Drittel aller Mittelständler gibt an, dass der Klimawandel bereits ihre Unternehmensstrategie beeinflusst. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) sieht das allerdings anders. Die restlichen 12 Prozent positionieren sich hier nicht klar.

Unter den Befragten, deren Unternehmensstrategie der Klimawandel beeinflusst, kümmern sich die meisten um einen Umstieg auf Erneuerbare Energien (62 Prozent). Außerdem führen steigende Kosten – beispielsweise durch Energiepreiserhöhungen – dazu, dass sich 52 Prozent der befragten KMUs strategisch neu ausrichten. 41 Prozent setzen auf Prozessoptimierungen oder darauf, ihre Lieferketten anzupassen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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