- Von Manila Klafack
- 19.01.2024 um 11:47
Wie wichtig der gute Ruf und demzufolge ein Image-Schaden ist, dessen werden sich immer mehr Unternehmen bewusst. Dieses Bewusstsein hat sich nicht zuletzt aus der steigenden Relevanz der ESG-Pflichten (Environment, Social, Governance) entwickelt, betont Willis Towers Watson (WTW) in seinem „Reputational Risk Readiness Surveys“. Dafür wurden 375 Führungskräfte und Risikoverantwortliche aus 20 Ländern befragt.
„Es fehlt noch an einheitlichen Nachhaltigkeitskriterien“
„ESG ist ein sehr breites Feld und rückt insgesamt zunehmend nach oben auf der Unternehmensagenda“, sagt Reiner Schwinger, Leiter für WTW in Mitteleuropa. „Umweltverschmutzung, Diskriminierung oder Menschenrechtsverstöße können einen schwerwiegenden Reputationsschaden nach sich ziehen, nicht nur in den Augen der Öffentlichkeit, sondern auch wichtiger Investoren oder Versicherer, die die Einhaltung von ESG-Kriterien vorschreiben. Unternehmen müssen sich dieser weitreichenden Folgen bewusst sein und sich ausreichend absichern.“
Das Risikobewusstsein sei allerdings unterschiedlich ausgeprägt. So würden für 26 Prozent der Befragten Reputationsrisiken unter den ersten drei Risiken stehen. 2021 waren es noch 18 Prozent. Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken sind drei der fünf wichtigsten Reputationsrisiken. Bedrohung durch eine Cyberattacke sehen in der WTW-Befragung nur 15 Prozent.
Unternehmen erkennen die finanzielle Gefahr
Neben dem wachsenden Bewusstsein für Reputationsschäden erkennen die Unternehmen auch die finanzielle Gefahr, die damit einhergeht. Finanzabteilungen würde daher eine größere Rolle im Reputationsmanagement einnehmen. Drei von fünf Befragte sagten, dass ihr Finanzcontrolling im Krisenteam vertreten sei – und damit geben das fast 50 Prozent mehr an als noch 2021. 95 Prozent der Teilnehmer verfügen demnach über ein spezielles Budget für Reputationsmaßnahmen.
Trotz des hohen Bewusstseins für einen Schaden ihres Rufs und deren Kosten haben Unternehmen ein schwindendes Vertrauen in ihr Risikomanagement: Nur 13 Prozent (2021: 23 Prozent) gaben an, dass ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Reputationsrisiken sehr gut ist. Ferner übernehme die Führungsebene wenig Verantwortung. „Führungskräfte sollten mehr in Krisenmanagement und -bewältigung involviert sein und sich besonders mit ihrem Makler und den Versicherern transparent zur Risikolage ihres Unternehmens austauschen. Nur so lässt sich eine ausreichende Absicherung im Schadenfall garantieren“, empfiehlt Schwinger.
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