Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa): Nachhaltigkeitsregeln überprüft © picture alliance / Arne Dedert
  • Von Andreas Harms
  • 26.06.2024 um 13:12
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Drei europäische Behörden sollten klären, ob die Regeln für nachhaltige Geldanlagen ausreichen. Und ob man mit ihrer Hilfe schlimme Finger erkennt, die ihre Produkte sauberer darstellen, als sie sind.

Sind die europäischen Regeln für nachhaltige Geldanlagen zu lax und ermöglichen so, dass Anbieter sie umgehen können? Schließlich hat es – unter anderem bei der DWS – einige Fälle gegeben, in denen Investmenthäuser ihre Produkte grüner darstellten, als sie wirklich waren. „Greenwashing“ heißt das auf Neudeutsch.

Nein, sagen offenbar europäische Behörden. Die Regeln reichen ihrer Meinung nach aus, um Greenwashing zu erkennen und zu bekämpfen. Und die europäischen Aufseher berücksichtigten die dazugehörigen Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, kurz ESG, bereits an vielen Stellen.

Das legen die Abschlussberichte der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma), der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) über Greenwashing-Risiken nahe. Angefordert hatte sie die EU-Kommission. Daran mitgearbeitet hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin.

Doch die Berichte zeigen auch Probleme. Demnach gibt es noch zu wenig praktische Erfahrung mit dem noch jungen Gebiet der Nachhaltigkeit. Außerdem seien ESG-Daten zum Teil noch zu schlecht oder zu schwer verfügbar. Das erschwere einerseits die Aufsicht, heißt es von der Bafin, und andererseits die Entscheidung von Investoren.

Um die Probleme zu lösen, schlagen die drei Aufsichten einige Maßnahmen vor. Die liegen irgendwie auf der Hand, scheinen aber nötig zu sein: Der europäische Gesetzgeber soll Unklarheiten in den Rechtstexten beseitigen. Und er soll einen einheitlichen Rahmen für die ganze ESG-Problematik schaffen. Ein komplett neues Regelwerk, um Greenwashing zu verhindern, halten die Behörden allerdings nicht für nötig.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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