Frauen demonstrieren am Weltfrauentag: Frauen sind weiterhin in der Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Das muss sich ändern. © Drazen Zigic / Freepik
- Von Barbara Bocks
- 06.03.2025 um 15:11
„Finanzielle Unabhängigkeit ist gleichbedeutend mit einer stärkeren Position in der Gesellschaft und in Beziehungen.“

Pfefferminzia: Wenn du nur einen Finanztipp für Frauen nennen solltest, welcher wäre das?
Martina: Der wichtigste Finanztipp, den ich Frauen geben kann, ist: Fangt früh an, euch um eure Altersvorsorge zu kümmern. Durch den Zinseszinseffekt könnt ihr auch mit kleinen Beträgen ein beachtliches Vermögen aufbauen. Es geht darum, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und sich nicht in eine prekäre Situation im Alter zu manövrieren. In schlechten finanziellen Zeiten, die immer wieder vorkommen können, dennoch den langfristigen Charakter nicht außer Acht lassen und überlegen, wie es gehen kann. Dazu immer Expertinnen befragen.
Was ist das größte Missverständnis von Frauen beim Thema Finanzen?
Martina: Bei Unterstützung von Start-ups und selbstständigen Frauen fällt mir immer noch auf, das viele glauben, dass sie nicht genug Wissen haben, um ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Doch das ist ein Irrglaube. Finanzielle Bildung ist der Schlüssel, und jeder kann sie erlangen. Es geht darum, sich zu trauen und den ersten Schritt zu machen. Ich liebe Netzwerken und denke auch hier können Expertinnen viel unterstützen. Und im Laufe der Jahre wächst die kleine Pflanze. Immer wieder etwas Aufmerksamkeit auf das Thema, dann verbinden sich die Punkte.
Inwiefern hängen funktionierende Finanzen und Gleichberechtigung zusammen?
Martina: Funktionierende Finanzen sind ein wesentlicher Baustein für Gleichberechtigung. Sie ermöglichen es Frauen, unabhängige Entscheidungen zu treffen, Risiken zu minimieren und ihre Lebensziele zu verfolgen. Finanzielle Unabhängigkeit ist gleichbedeutend mit einer stärkeren Position in der Gesellschaft und in Beziehungen. Früher haben wir wenig in der Familie über Geld gesprochen, das ist jetzt anders. Wenn nicht, dann bitte damit anfangen.
Was sind die wichtigsten Versicherungen, die Frauen benötigen und warum?
Martina: Neben der Altersvorsorge ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung essenziell.
- Für die Altersversorgung gibt es so wirkungsvolle staatliche Unterstützung. Da ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) für alle Arbeitnehmer echt eine kleine Goldgrube.
- Aber auch für Selbstständige ist die Vorsorge fürs Alter ein Muss, das wird viel zu oft auf später verschoben.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt bei Verlust der Arbeitskraft, was besonders wichtig ist, wenn gesundheitlich mal was im Argen liegt.
- Die private Haftpflichtversicherung ist grundlegend für jeden, um sich vor den finanziellen Folgen von Schadensersatzansprüchen zu schützen.
Welche Bedeutung hat der Weltfrauentag für dich persönlich?
Martina: Für mich persönlich ist der Weltfrauentag eine Gelegenheit, die Errungenschaften von Frauen zu feiern und gleichzeitig auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Es ist ein Tag, der uns daran erinnert, dass der Kampf für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung weitergeht. Es ist auch ein Tag, um sich mit anderen Frauen zu vernetzen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu inspirieren. Es bestehen noch viele unterschiedliche Gaps – und dieses Jahr liegt der Equal Pay Day auf dem 7.3. – passend zum Weltfrauentag.

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