Frauen demonstrieren am Weltfrauentag: Frauen sind weiterhin in der Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Das muss sich ändern. © Drazen Zigic / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 06.03.2025 um 15:11
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Am 8. März ist Weltfrauentag. Grund genug, auf das Thema „Frauen und Finanzen“ aufmerksam zu machen. Wir haben Expertinnen nach Tipps und ihren Erfahrungen gefragt. Die Antworten sind so vielfältig wie die Expertinnen, vor allem bei der Frage, was sie vom „Weltfrauentag“ halten.

 „Finanzielle Unabhängigkeit beginnt dort, wo wir unsere Prioritäten bewusst setzen.“
Coach und Beraterin Katrin Fuchs: „Gleichberechtigung gibt es nur mit finanzieller Eigenständigkeit.“
Coach und Beraterin Katrin Fuchs: „Gleichberechtigung gibt es nur mit finanzieller Eigenständigkeit.“ Foto: Katrin Fuchs

Pfefferminzia: Wenn du nur einen Finanztipp für Frauen nennen solltest, welcher wäre das?
Katrin Fuchs: Bleib finanziell unabhängig – immer! Auch in einer fairen Partnerschaft solltest du dich fragen: Könnte ich finanziell auch ohne meinen Partner bestehen? Absprachen, die aus Liebe getroffen werden, haben im Trennungsfall oft keinen Bestand. Eine eigene finanzielle Basis gibt dir Sicherheit und Freiheit – in jeder Lebenslage.

Was ist das größte Missverständnis von Frauen beim Thema Finanzen?
Katrin: „Ich habe kein Geld zum Sparen.“ Doch oft steckt dahinter ein gesellschaftliches Bild, das Frauen vermittelt, sie müssten viel Geld für ihr Äußeres ausgeben – von Friseur über Mode bis Kosmetik. Stell dir vor, du würdest dieses Geld stattdessen für dich investieren. Welche Summe käme bis zur Rente zusammen? Finanzielle Unabhängigkeit beginnt dort, wo wir unsere Prioritäten bewusst setzen.

Inwiefern hängen funktionierende Finanzen und Gleichberechtigung zusammen?
Katrin: Gleichberechtigung gibt es nur mit finanzieller Eigenständigkeit. Wer wirtschaftlich abhängig ist, hat weniger Spielraum für eigene Entscheidungen – sei es in der Partnerschaft, im Job oder im Alter. Wenn Frauen mit dem Gedanken leben müssen, dass ihre Rente nicht reicht, während der Partner ein solides Polster hat, entsteht ein Ungleichgewicht, das Freiheit und Gleichheit verhindert.

Welche Bedeutung hat der Weltfrauentag für dich persönlich?
Katrin: Für mich ist der Weltfrauentag ein Tag, um laut und deutlich auf die Bedürfnisse von Frauen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig sollte unser Engagement nicht nur an diesem einen Tag sichtbar sein – Gleichberechtigung ist eine tägliche Aufgabe. Solange sie nicht erreicht ist, müssen wir das Thema konsequent in den gesellschaftlichen Diskurs bringen – und halten.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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