Frauen demonstrieren am Weltfrauentag: Frauen sind weiterhin in der Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Das muss sich ändern. © Drazen Zigic / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 06.03.2025 um 15:11
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Am 8. März ist Weltfrauentag. Grund genug, auf das Thema „Frauen und Finanzen“ aufmerksam zu machen. Wir haben Expertinnen nach Tipps und ihren Erfahrungen gefragt. Die Antworten sind so vielfältig wie die Expertinnen, vor allem bei der Frage, was sie vom „Weltfrauentag“ halten.

Bei Finanzthemen ist das meiste eigentlich logischer Menschenverstand kombiniert mit Disziplin.“
Versicherungsmaklerin Anja Glorius: „Sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, bedeutet nicht, von heute auf morgen Finanzprofi zu werden.“
Versicherungsmaklerin Anja Glorius: „Sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, bedeutet nicht, von heute auf morgen Finanzprofi zu werden.“ Foto: Sebastian Berger

Pfefferminzia: Wenn du nur einen Finanztipp für Frauen nennen solltest, welcher wäre das?
Anja: Finanzen sind kein Hexenwerk! Sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, bedeutet nicht, von heute auf morgen Finanzprofi zu werden. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und bewusst Entscheidungen zu treffen – und nicht darauf zu hoffen, dass es „schon irgendwie passt“.

Was ist das größte Missverständnis von Frauen beim Thema Finanzen?
Anja: Dass es sich schon irgendwie regelt oder dass man sich später darum kümmern kann. Leider ist „später“ oft zu spät – besonders beim Thema Altersvorsorge. Außerdem gibt es immer noch das Märchen, dass Finanzthemen kompliziert sind. Dabei ist das meiste eigentlich logischer Menschenverstand kombiniert mit Disziplin.

Inwiefern hängen funktionierende Finanzen und Gleichberechtigung zusammen?
Anja: Wer finanziell unabhängig ist, trifft Entscheidungen aus Freiheit – nicht aus Zwang. Geld bedeutet Selbstbestimmung. Es geht nicht nur um den Gehaltszettel, sondern darum, die eigene Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, anstatt sich darauf zu verlassen, dass jemand anderes es tut.

Was sind die wichtigsten Versicherungen, die Frauen benötigen und warum?
Anja: Das sind die wichtigsten Versicherungen:

  • Berufsunfähigkeitsversicherung – weil die beste Karriereplanung nichts bringt, wenn man plötzlich nicht mehr arbeiten kann.
  • Private Krankenversicherung oder Zusatzversicherungen – weil Gesundheit nicht erst dann wichtig ist, wenn sie fehlt.
  • Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung – weil „Ich verklag‘ dich!“ öfter gesagt als wirklich durchdacht wird.
  • Altersvorsorge und Risikovorsorge – weil Rentenlücken kein Mythos sind, sondern eine sehr reale Herausforderung für Frauen.

Welche Bedeutung hat der Weltfrauentag für dich persönlich?
Anja: Er ist eine Erinnerung daran, dass Gleichberechtigung nicht von selbst passiert. Und dass Frauen immer noch zu oft weniger verdienen, schlechter abgesichert sind und sich in Finanzfragen unterschätzen – obwohl sie statistisch oft die besseren Anlegerinnen sind. Also: Mehr Mut zu Finanzen, weniger Angst vor Zahlen!

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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