Eine Frau hält vor anderen Frauen einen Vortrag über Finanzen: Was ist nötig, um den Gender Pension Gap zu beseitigen? Wir haben uns umgehört. © picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wuestenhagen
  • Von Barbara Bocks
  • 15.10.2024 um 13:19
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lesedauer Lesedauer: ca. 18:10 Min

Der Gender Pension Gap, also die Rentenlücke von Frauen, existiert seit Jahren und hat viele komplexe Ursachen. Wir haben uns bei zahlreichen Expertinnen und einem Experten umgehört, was die Lücke beseitigen kann – und was die Profis Frauen in Bezug auf ihre Finanzen raten.

 Cordula Vis-Paulus: „Care Arbeit muss anders vergütet werden – nicht nur in Ehre, sondern in Euro”
BAV-Maklerin Cordula Vis-Paulus, Veranstalterin des German Equal Pension Symposiums: „Care Arbeit gehört ins BIP!“ Foto: Cordula Vis-Paulus
Cordula Vis-Paulus: „Care-Arbeit gehört ins BIP!“ Foto: Cordula Vis-Paulus

Pfefferminzia: Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Hebel, damit der Gender Pension Gap irgendwann kein Thema mehr ist?

Cordula Vis-Paulus: Bei der Erziehung müssen Eltern die Themen schon anders aufbereiten und adressieren. Geschlechtergerechte Erziehung bedeutet ja nicht die Anbahnung von Abhängigkeiten! In der Beratung müssen Männer und Frauen, schon prophylaktisch wenn sie noch gar nicht in der Elternphase sind, sondern schon von der ersten Beratung an, auf diese Themen aufmerksam gemacht werden. Außerdem ist es wichtig:

  • Finanzbildung zielgruppengerecht anzubieten – auch über Multiplikatoren wie Arbeitgeber.
  • Berater zu sensibilisieren und zu schulen – das müsste eine Pflicht-Zusatzqualifikation sein.
  • Beratungstools zu nutzen, die die Rentenentwicklung durch eine unterbrochene oder verringerte Erwerbstätigkeit visualisieren.

Zur Beratung von Unternehmen in der bAV gehört auch die Ansprache von Müttern, Eltern in der Belegschaft und die Sensibilisierung samt Lösungsangebote gegen den Gender Pension Gap. Care-Arbeit gehört ins Bruttoinladsprodukt (BIP). Sie muss kulturell anders vergütet werden – nicht nur in Ehre, sondern in Euro. Und Vereinbarkeit muss neu gedacht und gelebt werden.

Was ist für dich der wichtigste Tipp, den du mit dem Wissen von heute Frauen für ihre Finanz- und Lebensplanung mitgeben möchtest?

Haben kommt von halten. Daher empfehle ich eine Impulskontrolle beim Shoppen. Liebe und Geld haben außer dem „e“ nichts gemeinsam.

Was ist dein wichtigster Altersvorsorgetipp?

Nutze die bAV deines Arbeitgebers. Hat er keine, mach uns miteinander bekannt!

Viele Studien sagen, dass Frauen, wenn sie investieren, dies am liebsten nachhaltig tun. Inwiefern teilst du diese Beobachtung?

Diese Studien haben nicht meine Kundinnen befragt. In den Belegschaften erleben ich keine aktive Nachfrage nach Nachhaltigkeit. Wenn ich es jedoch anbiete, sind die allermeisten sehr dafür. Allerdings gibt es auch ein paar junge Männer, die mir sagen, das mit den Erneuerbaren Energie und Nachhaltigkeit sei noch nicht so ausgegoren und die investieren dann lieber in ETFs mit der Begründung: „Ich brauche doch die Rendite”.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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