- Von Juliana Demski
- 23.02.2021 um 15:10
Kaum ein Versicherer wird in Zukunft um das Thema Nachhaltigkeit herumkommen – auf welche Aspekte die Kunden bisher am meisten Wert legen, hat die Ratingagentur Assekurata herausgefunden. Es zeigt sich: Die Bereiche Umweltbewusstsein und Klimaschutz sind über alle Altersklassen hinweg derzeit besonders relevant.
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Den über 60-jährigen ist zudem das Thema Ressourcenschonung besonders wichtig. In der Altersgruppe 18-40 sind die Korrelationen zwar etwas geringer ausgeprägt als in den beiden höheren Altersgruppen. Aber: Unter 40-jährige haben laut Umfrage eine klarere Vorstellung vom Begriff Nachhaltigkeit als Ältere.
Auf Basis der Umfrageergebnisse hat Assekurata eine Rangliste der von allen Versicherten als am wichtigsten angesehenen Nachhaltigkeitsaspekten erstellt. Diese lauten:
- Umweltbewusstsein
- Klimaschutz
- Ressourcenschonung
- Soziales Engagemenent
- Fairness
- Langfristigkeit/Dauerhaftigkeit
- Transparenz
- Mitarbeiterorientierung
- Sicherheit/Stabilität
- Kundenorientierung
- Gesetzestreue
Außerdem wollten die Studienautoren wissen, wie die Befragten die dargestellten Nachhaltigkeitsaspekte bei ihren eigenen Versicherern bewerten. Das Ergebnis: Frauen bewerten die Versicherer im Schnitt besser als Männer – insbesondere beim sozialen Engagement und der Transparenz. In der Gesamteinschätzung attestieren die Befragten den Lebens- und Krankenversicherern nahezu die gleiche Qualität in Fragen der Nachhaltigkeit, gefolgt von den Sachversicherern.
Nur wenige Kunden vergaben schlechte Noten
Die Kunden wurden auch gebeten, ausgewählte Versicherer, zu denen sie eine Kundenbeziehung pflegen, zu benoten. Beurteilt wurden hierbei die Nachhaltigkeit insgesamt sowie die oben aufgeführten Einzelaspekte. Über alle Anbieter hinweg entstand so eine Durchschnittsnote von 2,1. Besonders weit vorne liegen Hallesche (Durchschnittsnote: 2,0), Axa (2,0), LVM (2,1) Provinzial Rheinland (2,1), VKB (2,1) und W&W (2,1). Insgesamt bewerteten nur wenige Kunden die Nachhaltigkeit ihrer Versicherer mit mangelhaft oder ungenügend.
Aus Sicht von Assekurata sind die insgesamt guten Ergebnisse aber zu relativeren. Denn: Die Bewertungsergebnisse der einzelnen Versicherer basierten auf unterschiedlichen Fallzahlen, wobei diesen zum Teil eine vergleichsweise kleine Grundgesamtheit zugrunde liege. Letzteres sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass in die Bewertung keine „weiß nicht/keine Antwort“ Rückmeldungen eingegangen sind. Auf diese Kategorie entfielen jedoch je nach Gesellschaft 11,3 Prozent bis 41,5 Prozent der Antworten.
Das Fazit der Studienautoren:
„Viele Kunden haben beim Thema Nachhaltigkeit gegenüber ihren Versicherern bereits heute eine positive Einstellung.“ Allerdings treffe das noch längst nicht auf alle zu. Nicht wenige könnten die Unternehmen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit nicht richtig einschätzen. Hieran lasse sich arbeiten, so das Resümee.
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