Cordula Vis-Paulus ist die bAV-Flüsterin und kämpft leidenschaftlich dafür, die Rentenlücke von Frauen zu verringern. © privat
  • Von Redaktion
  • 12.03.2025 um 11:29
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Die größere Rentenlücke von Frauen im Vergleich zu Männern – der sogenannte Gender Pension Gap – geht nicht nur Beraterinnen etwas an. Auch für Berater hat es mehrere Vorteile, dieses Thema bei der eigenen Kundschaft anzusprechen, findet bAV-Expertin Cordula Vis-Paulus.

In der heutigen Beratungspraxis ist das Thema Rentenlücke von Frauen nicht mehr allein eine Angelegenheit von Männern ODER Frauen. Der Gender Pension Gap, also die Diskrepanz in der Rentenhöhe zwischen Männern und Frauen, ist ein kritisches Thema, das auch in der Beratung von Männern Beachtung finden muss. Hier sind vier überzeugende Gründe, warum dieses Thema für Berater und ihre männlichen Kunden von zentraler Bedeutung ist.

Punkt 1: Altersvorsorge für Frauen als Up-selling für Männer

Die Altersvorsorge von Frauen stellt eine wertvolle Ergänzung zur Altersvorsorge von Männern dar. Indem Berater Frauen in ihre Planung einbeziehen, schaffen sie nicht nur einen Mehrwert für ihre Kunden, sondern können auch zusätzliche Verkaufschancen generieren. Eine ganzheitliche Betrachtung der Altersvorsorge kann die Kundenbindung stärken und zu höheren Abschlussquoten führen.

Punkt 2: Scheidung und die halbe Wahrheit

Im Falle einer Scheidung verliert der Mann oft die Hälfte seiner Altersvorsorge – und damit auch den Wert der Beratung, die er erhalten hat. Die Realität vieler Ehen ist, dass die finanziellen Risiken und Zuständigkeiten ungleich verteilt sind. Berater sollten diesen Aspekt in ihre Gespräche einfließen lassen, um ihre Kunden über die potenziellen finanziellen Konsequenzen aufzuklären und proaktive Lösungen anzubieten.

Punkt 3: Verdienen mit Mehrwert

Berater, die ihren Kunden umfassende Lösungen anbieten, können mit zwei Verträgen mehr verdienen als mit nur einem. Das gilt nicht nur für die finanzielle Komponente, sondern auch für den Wert, den sie ihren Klienten bieten. Eine fundierte Beratung zur Altersvorsorge, die die Rentenlücke von Frauen (auch eine eventuell zukünftig entstehende) berücksichtigt, kann langfristige Beziehungen und Kundenloyalität fördern.

Punkt 4: Mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf ergibt größere Rentenlücke für beide

Heutzutage wollen sich mehr Männer stärker um ihre Kinder kümmern. Sie wollen mehr Elternzeit nehmen. In den Medien lesen wir immer häufiger von geteilter Teilzeitarbeit. Gemeint ist, dass beide Elternteile Teilzeitjobs annehmen, um die Familienarbeit fairer aufzuteilen. Für die Rente bedeutet das aber: Es gibt zwei Personen, die eine größere Lücke ausgleichen müssen! In eine zeitgemäße Beratung gehört Aufklärung zu diesem Thema unbedingt dazu. Wer Teilzeit erwerbstätig ist, sammelt weniger Entgeltpunkte und wird weniger Rente erhalten. Die Lücke wird größer und der Bedarf an zusätzlicher Altersvorsorge speziell für die Teilzeiterwerbstätige ebenso. Kurz: Wer weniger Geld heimbringt, muss für die Rente tiefer in die – GEMEINSAME – Tasche greifen.

Fazit

Bei manchen von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sehe ich den Gedanken, dass für zwei Verträge auch nicht mehr Geld in der Haushaltskasse liegt als für einen. Rational betrachtet ist das richtig, aber werden diese Entscheidungen rational getroffen? Aus meiner Beratungspraxis kann ich ihnen berichten, dass es für „ihre“ und für „seine“ Altersvorsorge getrennte Schubladen gibt. Sie werden in den meisten Fällen – ja, mich erstaunt es auch immer wieder – kein Kannibalisieren der Vorsorgebudgets von Mann und Frau zu befürchten haben.

Einladung zum German Equal Pension Symposium 2025

Am 23. Juni 2025 werde ich das German Equal Pension Symposium schon zum dritten Mal ausrichten. Kommen Sie in den Wasserturm nach Köln, schnuppern Sie die Vibes und Energie der besten Altersvorsorge-Expertinnen und -Experten und diskutieren Sie mit den Vorständen der Versicherungsunternehmen, die als Leuchttürme der Altersvorsorge-Branche vorangehen.

Hier können Sie sich anmelden und noch vom Frühbucherrabatt profitieren.

Über die Autorin

Cordula Vis-Paulus ist die bAV-Flüsterin und kämpft leidenschaftlich dafür, so viele Menschen wie möglich vor der Altersarmut zu bewahren. Im Juni 2023 rief sie das erste German Equal Pension Symposium (GEPS) ins Leben, um mehr Bewusstsein für die oft prekäre finanzielle Lage von Frauen im Alter zu erreichen. Seitdem findet der GEPS jedes Jahr statt.

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