- Von Lorenz Klein
- 01.12.2021 um 17:41
Der Versicherer Signal Iduna will seine Lebensversicherung gänzlich neu ausrichten und hat dazu einen zusätzlichen Lebensversicherer gegründet, der voll auf Nachhaltigkeit setzt. Ab dem 1. Januar 2022 werde das Leben-Neugeschäft nahezu vollständig über die neue Signal Iduna Lebensversicherung AG gezeichnet, wie der Versicherungskonzern mit Sitz in Dortmund und Hamburg am Mittwoch erklärte.
Die Bestandskunden verbleiben demnach bei dem existierenden Lebensversicherer auf Gegenseitigkeit – der Signal Iduna Lebensversicherung a.G., wo sich für bestehende Kunden zwar nichts ändern solle, aber das Neugeschäft ab dem kommenden Jahr stark heruntergefahren wird. So könnten sich die bereits vorhandenen Kunden beispielsweise Riester-Zulagen gutschreiben lassen und Dynamiken sowie sonstige Erhöhungen an ihren Verträgen vornehmen – das eigentliche Neugeschäft findet aber künftig bei der neuen Gesellschaft statt.
„Früher oder später werden alle Lebensversicherungen nachhaltig sein“
„Nachhaltigkeit ist zum Wettbewerbsvorteil geworden“
„Es wird der einzige Lebensversicherer sein, den wir aktiv im Neugeschäft draußen haben“, bestätigte Lebenvorstand Clemens Vatter gegenüber dem „Versicherungsmonitor“. Es handele sich aber nicht um einen „stillen Run-off“, wie Vatter ergänzte. Ein wesentliches Ziel der Neugründung sei es, beim Thema Nachhaltigkeit „eine führende Rolle einzunehmen“ und ein „in allen Belangen“ klimaneutrales Unternehmen zu werden, wie es in der Konzernmitteilung hieß.
„Wir wollen unseren aktiven Beitrag leisten“
„Bis 2040 wollen wir selbst als Gruppe klimaneutral werden“, kommentierte Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann den Schritt. Das Thema Nachhaltigkeit sei auf absehbare Zeit der große Treiber wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, so Leitermann. „Wir wollen unseren aktiven Beitrag leisten“, betonte der Konzernlenker weiter.
Dazu gehöre, dass der Versicherer das Kapitalanlage-Portfolio der neuen Gesellschaft von Beginn an nachhaltig ausrichte, etwa indem für die Investments Ausschlusskriterien definiert wurden – beispielsweise für Unternehmen und Projekte mit vornehmlich kohlebasierten Geschäftsmodellen. Zudem werde der Vertrieb „intensiv geschult und für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert“, wie es hieß. So würden die Kunden verstärkt über nachhaltige Vorsorgemöglichkeiten informiert, zum Beispiel in der Altersvorsorge.
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