- Von Redaktion
- 14.10.2022 um 12:47
Auch der Umgang mit den ESG-Kriterien rückt in den Fokus. Von Interesse ist unter anderem, ob und inwiefern die Produkte nachhaltig konzipiert werden, inwiefern eine nachhaltige Kapitalanlage erfolgt oder welche Maßnahmen zum Klimaschutz bereits umgesetzt wurden. Ebenso, ob in der IT und Infrastruktur die Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden und die Digitalisierung ganzheitlich betrachtet wird und ob ein Diversitätsbeauftragter im Unternehmen beschäftigt ist. Auch Informationsmaterial und Hyperlinks zu weiterführenden Informationen des Unternehmens werden konkret angefordert.
Die Herausforderungen beim Versicherer beziehungsweise Versorgungsträger sind, dass es sich bei den Fragestellungen in der Regel um geschlossene Fragen handelt, die nur mit ja oder nein beantwortet werden können und manchmal nur schwer die Möglichkeit bieten, weiterführende Informationen zu liefern. Teilweise sind die Fragen vom Ausschreibenden unpräzise gestellt und bieten entsprechende Freiräume bei der Antworterstellung.
Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit
Dieser Interpretationsspielraum sollte vom Versicherer nicht zu weit ausgedehnt, also die Antworten nicht beschönigt werden. Der Schlüssel lautet hier Transparenz. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Vertrauen des (potenziellen) Kunden in das Versicherungsunternehmen leidet und rechtliche Konsequenzen, beispielsweise wegen Irreführung, nach sich zieht.
Einen klaren Wettbewerbsvorteil können Versicherungsunternehmen beziehungsweise Versorgungsträger erreichen, die über eine Nachhaltigkeitsstrategie verfügen und bereits im Ausschreibeverfahren ihren (potenziellen) Kunden eine nachhaltige betriebliche Altersversorgung anbieten und nachweislich konkrete Maßnahmen zur Ressourcenschonung darstellen können. Entsprechend sollten sich diese mit dem Thema auseinandersetzen und auf solche Ausschreibungen vorbereiten, um im Bedarfsfall schnell und mit konkreten Angaben reagieren zu können.
Über die Autorin
Sandra Weis ist als Senior Business Consultant bei Adesso tätig. Sie hat jahrzehntelange Erfahrung im Projektmanagement und als Business Analyst im Bereich der Lebensversicherung einschließlich Betriebliche Altersversorgung sowie Biometrie.
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