Bastian Hopf (links, Finanzkonzept Coburg) mit Pfefferminzia-Geschäftsführer Matthias Heß auf der DKM in Dortmund © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 08.11.2022 um 10:43
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:05 Min

Bastian Hopf von Finanzkonzept Coburg gewann den Titel „Nachhaltigster Makler Deutschlands“ in der Kategorie „mit bis zu zwei Mitarbeitern“. Hier spricht er über Plastik, Probleme mit Versicherern und Demokratie in der Firma.

Am 27. Oktober 2022 ehrte Pfefferminzia zusammen mit Zurich auf der DKM in Dortmund zwei Versicherungsmakler als „Nachhaltigste Makler Deutschlands“. Einer von ihnen ist Bastian Hopf mit seinem Unternehmen Finanzkonzept Coburg. Ein guter Anlass, mal mit ihm über sauberes Arbeiten und noch offene Baustellen zu reden.

Herr Hopf, wann haben Sie in der Firma zuletzt einen Tetrapack benutzt?

Bastian Hopf: (Lacht) Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, es ist bestimmt drei oder vier Jahre her.

Das passt dazu, dass Sie jetzt Deutschlands nachhaltigster Makler geworden sind. Nennen Sie doch mal drei Beispiele, warum Sie nachhaltig sind!

Ich persönlich fahre 90 Prozent meiner Wege mit dem E-Bike und verzichte dabei aufs Auto. Wir versuchen, so weit wie möglich auf Plastik zu verzichten. Komplett gelingt das leider immer noch nicht. In solchen Fällen setzen wir zumindest auf Großverpackungen.

Es lässt sich nicht vermeiden, dass Klopapier eingeschweißt ist.

So ist es leider. Aber apropos Papier – wir versuchen im Büro auch weitgehend Papier zu vermeiden. Und wo das nicht klappt, nutzen wir durchweg recyceltes Papier. Andere Dinge wie Videoberatung würde ich inzwischen sogar als Standard voraussetzen.

Was haben Sie noch nicht hinbekommen, steht aber auf der Liste?

Wir würden tatsächlich gerne komplett papierlos arbeiten.

Das dürfte in Deutschland schwierig werden.

Na ja, da müssten wir die Versicherer fragen. Da hakt noch immer so einiges, sie verschicken oft noch viel Papier.

„Wir hätten nie gedacht, wie viel Strom wir damit sparen“

Gab es eigentlich Widerstand von Mitarbeitern oder Kunden gegen die Nachhaltigkeitsstrategie?

Nein, überhaupt nicht. Nachhaltig zu arbeiten, spart ja oft auch Kosten, und das überzeugt. Als wir zum Beispiel vor ein paar Jahren auf LED-Lampen umgestellt haben, hätten wir nie gedacht, wie viel Strom wir damit sparen. Das ist der Hammer.

Nachhaltigkeit ist nicht nur Umwelt, sondern auch Unternehmensführung. Herrscht bei Ihnen etwa Demokratie?

Ja, wir treffen wichtige Entscheidungen gemeinsam. Jede Woche versammeln wir uns im Team, sodass jeder seine Meinung sagen kann. Wir besprechen dann alles und entscheiden möglichst so, dass es für jeden bei uns am besten ist.

Das war nun die unternehmerische Ebene. Wie sieht es bei den Produkten aus?

Noch nicht allzu gut. Ich wünsche mir schon, dass die digitalen Prozesse besser funktionieren. Wir bekommen noch immer von manchen Gesellschaften viel Papier mit der Post zugeschickt, was ich nicht nötig finde. Ich kann aber auch nicht einfach auf digitale Versicherer umstellen. Denn zum Beispiel bei einer Krankenversicherung muss in erster Linie das Produkt in Ordnung sein, erst dann kommen die Abläufe.

Leistung schlägt Nachhaltigkeit?

So ist es. Tatsächlich müssen die Versicherer den Schritt gehen und ihre Papierpost verringern oder sogar komplett abschaffen. Das haben sehr viele noch nicht geschafft, und es sieht auch nicht so aus, als würden sie es demnächst hinbekommen. Und das sind keine kleinen Versicherer, über die ich hier rede. Es gibt noch viel zu tun.

Nachhaltigstes Maklerbüro Deutschlands 2022 from Pfefferminzia on Vimeo.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content