Stephan Busch und Tom Wonneberger (v.l.) sind Versicherungsmakler bei der Progress Finanzplaner in Dresden. © Progress Finanzplaner
  • Von Stephan Busch und Tom Wonneberger
  • 21.04.2023 um 13:22
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:30 Min

In einer dreiteiligen Serie widmen sich die Versicherungsmakler Tom Wonneberger und Stephan Busch von Progress Finanzplaner dem Megatrend Nachhaltigkeit. Im ersten Teil geht es um die theoretischen Grundlagen zur Nachhaltigkeit bei Finanzen – und um die Bedeutung des Themas für das Geschäftsmodell von Maklerunternehmen.

Was ist Nachhaltigkeit?

Ganz allgemein gesprochen bedeutet Nachhaltigkeit, nur so viele Ressourcen zu entnehmen, wie natürlicherweise nachwachsen beziehungsweise verstoffwechselt werden können. Es geht darum, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu erhalten. Von echter Nachhaltigkeit sprechen wir, wenn drei Dimensionen erfüllt sind:

Diese eher allgemeine Definition konkretisierten die Vereinten Nationen in ihren 17 UN-Nachhaltigkeitszielen („SDG“ Sustainable Development Goals).

Sie gelten global. Da wir jedoch global sehr unterschiedliche Entwicklungsniveaus der Länder haben, gibt es für jedes einzelne Land eigene Ziele. Von diesen 17 Zielen sind nicht alle für Finanzdienstleister relevant. Außerdem haben die Akteure unterschiedlichen Einfluss auf die relevanten Ziele. Manche liegen eher in der Sphäre der Makler, andere eher in der Sphäre der Versicherer.

Auf welchen Ebenen wirkt Nachhaltigkeit bei Finanzen und Versicherung?

Wir haben vier Ebenen identifiziert. Auf diesen vier Ebenen sind sowohl die Wirkung für Nachhaltigkeit als auch der Einfluss der Einzelperson unterschiedlich. Wirkung und Einfluss sind dabei gegenläufig. Das heißt, da, wo mein Einfluss am größten ist (bei mir als Einzelperson beziehungsweise in meinem Haushalt oder meiner Firma), ist die Wirkung oder der Hebel am kleinsten.

Ich kann jetzt sofort für mich entscheiden, nachhaltiger zu leben und ein nachhaltiges Finanzprodukt abzuschließen. Die Wirkung ist jedoch überschaubar. Die Beratungsebene hat schon etwas größere Wirkung, da sie mehrere Hundert Einzelpersonen erreicht. Nachhaltige Finanzprodukte sind die nächste Wirkungsebene. Ein einzelnes gut laufendes, nachhaltiges Produkt erreicht womöglich bis zu 100.000 Personen.

Die größte Wirkung liegt bei den Versicherern als zweitgrößte Kapitalanleger. Hier geht es um Millionen Kundinnen und Kunden mit Milliarden Euro Kapital. Bei denen ist mein Einfluss als Einzelperson jedoch winzig. Es zeigt sich: Mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: „Ihr müsst was tun“, reicht nicht aus. Alle müssen sich bewegen.

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Einen ähnlichen Zusammenhang haben wir auf der Produktebene: Sachversicherungen kann ich schnell umstellen/wechseln. Die Auswirkung auf die Nachhaltigkeit ist jedoch gering. Lebens- und Rentenversicherungen haben mit ihrem Fokus auf Kapitalanlage eine große Wirkung. Doch ich kann oder sollte sie nicht leichtfertig wechseln. Dazwischen liegen Biometrie- und Krankenversicherungsprodukte.

Das wiederum bedeutet, dass beispielsweise reine Sachmakler wenig für das Thema Nachhaltigkeit tun können. Die Kolleginnen und Kollegen, die auch Lebens- und Rentenversicherungen vermitteln, können mit der Produktauswahl und -empfehlung durchaus Einfluss nehmen.

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Stephan Busch

Stephan Busch und Tom Wonneberger

Stephan Busch und Tom Wonneberger sind Versicherungsmakler und Inhaber der Progress Finanzplaner aus Dresden.

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