- Von Achim Nixdorf
- 12.05.2021 um 13:40
Trotz der Tatsache, dass klassische Sparprodukte kaum noch Rendite abwerfen, erkennen immer noch viel zu wenig Frauen Wertpapiere als eine Möglichkeit, Vermögen aufzubauen. Zu diesem Fazit kommt eine Studie des Finanzdienstleisters J.P. Morgan Asset Management zum Thema „Frauen und Geldanlage“.
Für die Studie wurden fast 4.000 Frauen in zehn europäischen Ländern gebeten, Angaben zu ihrer finanziellen Situation und ihrem Sparverhalten zu machen. Das zentrale Ergebnis: Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds setzen gut 80 Prozent der befragten Frauen weiterhin auf Sparanlagen wie Sparbücher und Tagesgelder.
Nachhaltige Geldanlagen sind im Kommen
Mehrzahl der Frauen will in Krisenzeiten nicht investieren
Nicht einmal eine von fünf Frauen (18 Prozent) investiert damit regelmäßig in Kapitalmarktanlagen. Hauptgründe, nicht zu investieren, sind die empfundene Komplexität (65 Prozent) und die Schwankungen (35 Prozent) des Kapitalmarkts, was zu einem Gefühl fehlender Kontrolle führe.
„Notwendig ist eine bessere Kommunikation“
„Bezeichnenderweise antwortete ein Drittel der Sparerinnen auf die Frage, was sie zu einer Kapitalmarktanlage veranlassen könnte, dass sie gern regelmäßig kleine Beträge anlegen würden. Das deutet darauf hin, dass sie nach einem Anlageprodukt suchen, das eher wie ein Sparprodukt funktioniert”, betont Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing & PR für Deutschland und Österreich bei J.P. Morgan Asset Management.
Es gelte daher zu vermitteln, dass Wertpapieranlagen nicht das starre Korsett bedeuteten, das viele befürchten. Frauen bevorzugten die Flexibilität und Verfügbarkeit von Spar- und Tagesgeldkonten. Die Wahrnehmung von Schwankungen, Komplexität und mangelnder Kontrolle stehe der Wertpapieranlage im Weg. „Notwendig ist daher eine bessere Kommunikation darüber, wie sich Portfolios an sich verändernde Lebensumstände und Kapitalmarktumfelder anpassen können“, so Pia Bradtmöller. „Dafür sind klare und leicht verständliche Informationen über Anlageprodukte essenziell.“
Nachhaltigkeit wichtiges Anlagekriterium
Die Befragung zeigt auch, dass das Thema „nachhaltiges Anlegen“ eine treibende Kraft sein könnte, die häufig noch fehlende Akzeptanz bei der Wertpapieranlage zu verstärken. Demnach gaben 72 Prozent der befragten Frauen an, dass Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für sie wichtig sei. Für 20 Prozent ist es sogar von „extrem hoher“ Bedeutung. Pia Bradtmöller: „Dies deutet darauf hin, dass weitere Informationen und eine gute Beratung wichtig sind, um dem Interesse der Frauen an nachhaltigen Investitionen auch Taten folgen zu lassen.“
Über alle zehn untersuchten Länder hinweg hat J.P. Morgan Asset Management ein Investmentpotenzial von 177 Milliarden Euro identifiziert, wovon allein auf Deutschland und Österreich 39 Milliarden Euro entfielen. „Unsere Umfrage zeigt, dass sich mehr Frauen für das Anlegen entscheiden könnten, wenn sie besseren Zugang zu Finanzplanung und zu verständlicherer Kommunikation hätten und Geldanlage allgemein einfacher wahrgenommen würde“, bilanzieren die Studienautoren. Weitere Ergebnisse der Studie „Frauen und Geldanlage – Für die Zukunft planen“ finden Sie hier.
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