- Von Jens Lehmann
- 25.02.2025 um 09:02
Tipp 1: Nachhaltiges Reisen beginnt mit der Auswahl des Urlaubsziels. Dabei gilt die Faustformel: Je näher das Ziel, umso mehr Zeit bleibt für einen erholsamen Urlaub – und umso weniger belasten An- und Abreise tendenziell die Umwelt. Wer Urlaub am Strand, in den Bergen, am See oder in einer Stadt machen möchte, muss keine langen Wege auf sich nehmen. Viele attraktive Ziele gibt es schon in einem Radius von weniger als 1000 Kilometern um den Wohnort, zum Beispiel im eigenen Land. Fernreisen sind dagegen deutlich teurer besonders klimaschädlich.
Können Pauschalurlauber nachhaltig Reisen?
Tipp 2: Wie nachhaltig eine Reise tatsächlich ist, hängt zudem stark von der Wahl des Verkehrsmittels ab. Die CO₂-Bilanz bei An- und Abreise per Bahn oder Fernbus fällt sehr viel besser aus als mit dem Auto oder dem Flugzeug. Ein CO₂-Rechner hilft dabei, das jeweils umweltschonendste Verkehrsmittel für den geplanten Urlaub zu finden. Die per Rechner ermittelten Treibhausgasemissionen lassen sich durch eine Kompensationszahlung ausgleichen, also die finanzielle Unterstützung eines Umweltprojekts. Fürs Klima ist es jedoch immer besser, CO₂ zu vermeiden, als später für Emissionen zu bezahlen.
Tipp 3: Auch Pauschalurlauber können ihre Ökobilanz beeinflussen und gezielt Veranstalter auswählen, die nachhaltige Reisen anbieten. Bei der Orientierung helfen Gütesiegel und Zertifikate, an denen deutlich wird, welche grüne Standards Reiseveranstalter einhalten. Ausgezeichnet werden beispielsweise Anbieter, die klimafreundliche Transporte garantieren, schonend mit Ressourcen wie Wasser umgehen oder Konzepte zur Müllvermeidung verfolgen.
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Nicht alle Labels sind jedoch verlässlich. Strenge Anforderungen erfüllen beispielsweise das Siegel des Global Sustainable Tourism Council (GSTC), EarthCheck oder das Green-Global-Zertifikat. Neben solchen international anerkannten Siegeln helfen zusätzlich Listen mit zuverlässigen Öko-Reiseportalen bei der Urlaubsplanung.
Nachhaltiges Reisen beginnt beim Kofferpacken
Tipp 4: Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine nachhaltige Reise ist die Urlaubsunterkunft. Tendenziell sind lokale Anbieter ökologisch verträglicher als große Ketten. Dazu zählen zum Beispiel Unterkünfte auf Bio-Höfen, Zeltplätze, kleine Pensionen oder Wohnungen, die Privatpersonen vorübergehend an Gäste vermieten. Am besten in zentraler Lage, denn das spart Zeit und Transportkosten am Zielort – und verkleinert den CO₂-Fußabdruck auf Reisen.
Tipp 5: Nicht zuletzt entscheiden auch das Gepäck und das Verhalten im Urlaub darüber, wie nachhaltig eine Reise unterm Strich ist. Beim Gepäck gilt: weniger ist mehr. Denn je mehr „Ballast“ Urlauber mit in die Ferien schleppen, desto ungünstiger die CO₂-Bilanz bei An- und Abreise. Darum: Fahrrad, E-Bike oder anderes Equipment wie Surfboard oder Schlauchboot am Ziel ausleihen.
Und schließlich gilt für nachhaltiges Reisen das gleiche wie für ein umweltbewusstes Leben zu Hause: Urlauber sollten so sparsam wie möglich mit wertvollen Ressourcen wie Energie oder Wasser umgehen, auf regionales Essen setzen – und verantwortungsvoll mit der Natur umgehen. Dazu gehört, insbesondere in Schutzgebieten auf den Wegen zu bleiben, stets den Müll mitzunehmen und richtig zu entsorgen –am besten natürlich erst gar keinen Müll zu produzieren. Dann wird’s was mit der nachhaltigen Reise.
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