- Von Andreas Harms
- 19.08.2024 um 16:15
Ein gewisses Bewusstsein für die Gefahr, berufsunfähig zu werden, lässt sich in Deutschland durchaus feststellen. So fühlen sich vier von zehn abhängig Beschäftigten (42 Prozent) nicht ausreichend dafür abgesichert – etwa über eine Berufsunfähigkeitsversicherung –, falls sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können.
Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Hannoversche Lebensversicherung hervor. Dafür befragte Forsa zwischen dem 17. und 25. Mai 2024 online 1.004 abhängig Beschäftigte zwischen 18 und 67 Jahren zum Thema „Arbeitskraftabsicherung“.
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Die eingangs beschriebene Sorge teilen vor allem Frauen, 18- bis 49-Jährige und Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen unter 3.000 Euro. Doch auch wenn das Bewusstsein dafür da ist und sich die deutliche Mehrheit (85 Prozent) der Befragten laut eigener Angabe schon einmal mit dem Thema Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) beschäftigt hat – erst jeder zweite von ihnen hat so eine BU-Versicherung letztendlich abgeschlossen (49 Prozent). Männer übrigens eher als Frauen und Jüngere eher als Ältere. Befragte, die jemand Berufsunfähigen kennen, haben tendenziell auch selbst eher eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Psychische Erkrankungen nach wie vor Grund Nummer 1
Zusätzlich zur Umfrage hat die Hannoversche Lebensversicherung in der eigenen Datenbank nachgesehen und bestätigt so die Erkenntnisse der Konkurrenz: Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen psychische Erkrankungen. Wobei sie bei Frauen mit 33,6 Prozent deutlich häufiger der Grund sind als bei Männern (26,1 Prozent). Bei Männern folgen Erkrankungen des Bewegungsapparats (24,9 Prozent), bei Frauen Krebs (25,1 Prozent). Von den BU-Leistungsfällen der vergangenen fünf Jahre sind rund 52 Prozent Männer und 48 Prozent Frauen.
Und wenn es sie trifft, worauf wollen die Befragten dann zurückgreifen? Zwei Dritteln der abhängig Beschäftigten steht privates Vermögen zur Verfügung (62 Prozent). Je vier von zehn Befragten gaben an, über andere private Versicherungen (44 Prozent) beziehungsweise Unterhalt oder Gehalt von Partner/-in (40 Prozent) abgesichert zu sein.
Allerdings: Obwohl 40 Prozent der Befragten bei Berufsunfähigkeit auf Gehalt oder Unterhalt von ihrem Partner zurückgreifen würden, finden etwa zwei Drittel, dass bei Paaren jeder Erwerbstätige eine eigene BU-Versicherung haben sollte (64 Prozent). Lediglich jeder Zehnte findet es in Ordnung, wenn nur ein Partner eine BU-Versicherung abschließt.
Und warum schließen die Befragten keine Berufsunfähigkeitsversicherung ab?
An erster Stelle stehen die Kosten (38 Prozent). Oft unterschätzen sie auch das persönliche Risiko – rund jeder fünfte Nicht-Versicherte sieht für sich keine BU-Gefahr. Aber auch Unsicherheit, welche Leistungen im Falle der BU fällig werden (22 Prozent), ist ein Grund gegen den Abschluss.
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