Rechtsanwalt Norman Wirth (AfW), Frank Schäffler (FDP), Carsten Brodesser (CDU), Frank Rottenbacher (AfW) und Matthias Wiegel (AfW, v.l.n.r.). © AfW Bundesverband Finanzdienstleistung
  • Von Karen Schmidt
  • 01.12.2020 um 17:30
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Die Verkaufszahlen der staatlich geförderten Riester-Rente stagnieren, der Ruf nach Reformen wird lauter. Doch die Politik lässt sich Zeit damit. Wie Finanzpolitiker das Produkt umbauen würden, war unter anderem Thema auf dem 17. Hauptstadtgipfel des AfW Bundesverbands Finanzdienstleistung in Berlin.

Förderkreis erweitern

Zudem solle der Förderkreis deutlich erweitert werden – auf alle in Deutschland steuerpflichtigen Personen. Damit wären auch die Selbstständigen abgedeckt, deren mangelnde Vorsorge derzeit ebenfalls in der Politik stark diskutiert werde.

Der CDU-Finanzexperte schlug zudem vor, gleichzeitig den Sonderabgabenabzug abzuschaffen, weil die Steuerrückerstattungen, die jährlich an die Sparer zurückfließen, kaum in die Altersvorsorge eingehen. „Sie werden meist anderweitig ausgegeben, was eine klare Fehlallokation darstellt“, so Brodesser.

Sparanreiz für Geringverdiener

Ein vielversprechender neuer Weg sie es zudem, die Zulagenförderung nach Riester mit der Geringverdiener-Förderung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) zu kombinieren, so Brodesser. „Steuerlich gefördert können Arbeitgeber über eine neu geschaffene Zulagenrente gering verdienenden Mitarbeitern eine Altersvorsorge in Höhe von bis zu 80 Euro im Monat schenken“, erklärte der CDU-Mann.

Zu einem konkreten Zeitplan für eine Reform der Riester-Rente äußerten sich auf dem AfW-Hauptstadtgipfel weder Schäffler noch Brodesser. Allerdings stünden maßgebliche Gespräche zu diesem Thema mit dem Bundesfinanzministerium unmittelbar bevor, so Brodesser. „Es ist allerhöchste Zeit, die Anreize für die staatliche Altersvorsorge einfacher und effektiver zu gestalten. Der AfW Bundesverband hält dabei sowohl eine um die Garantiepflicht befreite und flexiblere Riester-Rente, als auch den Vorschlag eines Altersvorsorgekontos für gangbare Wege“, sagte Norman Wirth, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung.

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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