Viele ältere Vermittler wollen ihren Betrieb in 15 Jahren verkaufen, zeigt das aktuelle AfW Vermittlerbarometer. © picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
  • Von Karen Schmidt
  • 30.01.2024 um 17:52
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Die Vermittlerschaft hierzulande hat ein Nachwuchsproblem. Der Altersschnitt liegt bei fast 54 Jahren, junge Leute kommen kaum nach. Das zeigt das aktuelle Vermittlerbarometer des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW.

Die Vermittlerinnen und Vermittler hierzulande werden immer älter. Aktuell liegt das Durchschnittsalter bei 53,7 Jahren. Das ist ein Ergebnis des 16. AfW-Vermittlerbarometers des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW, bei dem mehr als 1.000 Vermittlerinnen und Vermittler mitmachen.

Danach sind nur 4,4 Prozent der Vermittlerschaft 30 Jahre und jünger. 67,2 Prozent sind 50 Jahre oder älter mit entsprechender Erfahrung. Übrigens beraten nicht wenige Vermittler, nämlich 9,6 Prozent, auch nah dem Rentenalter von 67 Jahren noch weiter.

Worauf muss sich die Branche in den nächsten Jahrzehnten einstellen? Laut AfW-Vermittlerbarometer plant jeder dritte Vermittelnde, seine Tätigkeit innerhalb der nächsten 15 Jahre zu beenden. Nach 20 Jahren wird bereits die Hälfte der aktuellen Vermittlerschaft im Ruhestand sein. Innerhalb der nächsten acht bis neun Jahre wird jeder Zweite entsprechende Pläne für die eigene Unternehmensnachfolge konkretisieren.

„Es liegt an der Branche, jetzt Vorsorge dafür zu treffen, dass der Beruf des Versicherungs- oder Finanzanlagenvermittlers attraktiv für junge Menschen wird. Das beginnt schon mit der Vermittlung von ausreichend Finanzbildung an Schulen, weswegen wir uns auch bei der Initiative Finanzbildung von Bildungs- und Finanzministerium engagieren werden“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstandsmitglied des Bundesverband Finanzdienstleistungen AfW.

So schätzen Vermittler ihren Bestandswert ein

Für die Vermittlerinnen und Vermittler, die ihren Ruhestand planen, ist die Frage des Bestandsverkaufs wesentlich. Hier geht die Schere weit auf. Jeder neunte befragte Vermittler geht von einem aktuellen Unternehmenswert von mindestens einer Million Euro aus. Auf der anderen Seite schätzen 38,7 Prozent, dass sie maximal 100.000 Euro bei einem aktuellen Verkauf erzielen würden. Der durchschnittliche Wert der Bestände liegt bei 390.000 Euro.

„Das ist natürlich die eigene Einschätzung der Vermittler. Es ist nicht gesagt, dass solche Verkaufspreise tatsächlich erzielt würden, zumal die Preise je nach Spezialisierung schwanken“, so Rottenbacher. „Derzeit sind Maklerbestände zwar branchenweit sehr gefragt, jedoch müssen diese möglichst vollständig digitalisiert und sehr gepflegt sein, sonst lässt das Interesse der Käufer schnell nach.“ Es sei daher essenziell, sich rechtzeitig vor einem potenziellen Verkauf fachkundig beraten zu lassen, um die eventuell notwendigen Änderungen rechtzeitig einzuleiten.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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