- Von Lorenz Klein
- 24.02.2023 um 15:44
Zunächst die gute Nachricht: Die große Mehrheit der mittleren Generation der 30- bis 59-Jährigen ist sich darüber bewusst, dass die gesetzliche Rente in der Regel nicht ausreicht, um im Alter den eigenen Lebensstandard zu halten: Fast 60 Prozent der Befragten rechnen mit deutlichen Abstrichen, wenn sie allein auf die Rente angewiesen wären.
Die schlechte: Bei vielen Menschen aus dieser Altersgruppe scheint sich trotz dieser Erkenntnis eine gewisse Resignation breit zu machen. So meinen 48 Prozent, dass ihre bisherigen Vorsorgeanstrengungen für die Zeit nach dem aktiven Erwerbsleben nicht ausreichen. Vor fünf Jahren waren nur 41 Prozent so pessimistisch eingestellt.
Der mittleren Generation ist der Optimismus ausgegangen
Das sind die Fakten zur neuen Bürgerrente
Das geht aus der jährlichen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Dafür haben die Demoskopen zwischen Ende September und Anfang Oktober 2022 insgesamt 1.050 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich viele Befragte kaum noch in der Lage dazu sehen, die Ausgaben für die eigene private Alterssicherung zu erhöhen. Nur jeder Fünfte in der „Generation Mitte“ bejaht dies derzeit. Und: Aus diesem Kreis sehen die meisten höchstens einen Spielraum bis maximal 200 Euro, viele jedoch auch nur bis maximal 100 Euro im Monat.
Nur wenige wollen mehr private Altersvorsorge wagen
Konkrete Pläne, mehr in die eigene private Alterssicherung zu investieren, habe daher im Moment nur eine Minderheit, wie der GDV mitteilt: Nur 11 Prozent wollen dieses Jahr mehr in ihre private Alterssicherung investieren, während die große Mehrheit keine konkreten Pläne für die Veränderung ihrer Altersvorsorge hegt. „Bei der Altersvorsorge erhöht die gestiegene Inflation eigentlich den heutigen Vorsorgebedarf“, gibt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zu bedenken. „Aber aus unserer Erfahrung wissen wir, dass langfristige Vorsorge und Absicherung in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt werden.“
Auffällig sei außerdem, dass Menschen, die ihrem künftigen Rentnerdasein näher rücken, sich stärker mit der eigenen Situation im Alter auseinandersetzen. Während sich von den befragten unter 40 Jahren nur eine Minderheit mit der eigenen finanziellen Situation im Alter auseinandergesetzt hat, ist das bei 57 Prozent der 40- bis 49-Jährigen der Fall und bei drei Viertel der 50- bis 59- Jährigen.
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