Ingolf Putzbach ist Geschäftsführer von Sum.cumo, eines Technologie-Unternehmens für Versicherer. © Sum.cumo
  • Von Redaktion
  • 30.03.2020 um 12:23
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Die Corona-Krise stellt Versicherer und Makler vor deutliche Herausforderungen. Denn oft fehlt die digitale Kompetenz, oder schlicht die technischen Systeme, um für alle Mitarbeiter das Homeoffice zu ermöglichen oder um den Kundenservice aufrechtzuerhalten. Daraus sollten die Betroffenen jetzt lernen, empfiehlt Ingolf Putzbach, Geschäftsführer des Technologie-Unternehmens Sum.cumo, in seinem Gastbeitrag.

Wer online und telefonisch verkauft, ist durch Kontaktverbote nicht eingeschränkt, aber 83 Prozent der Makler leiden unter der Absage von Kundenterminen und 43 Prozent verzeichnen bereits Umsatzverluste (gemäß einer am 27. März 2020 veröffentlichten Umfrage von Professor Beenken, Fachhochschule Dortmund).

Mehr als 25 Jahre nach Beginn der kommerziellen Nutzung des Internets ist vielleicht auch für die Versicherungsbranche der Zeitpunkt zum Umsteuern gekommen.

Digitale Plattformen nutzen

Mit modernen digitalen Plattformen können sowohl Versicherer als auch Makler einen Großteil der Geschäftsprozesse automatisieren. Durch offene Schnittstellen können Sachbearbeiter und Vertriebsmitarbeiter von jedem Ort der Welt und zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf die Systeme zugreifen. Gleichzeitig kann auch Kunden der Zugriff gewährt werden, sodass auch Self Services möglich werden, wie sie bei Amazon und in anderen Branchen längst selbst verständlich sind.

Und auch Check24 und jeder andere Makler könnte Kunden Self Services anbieten, die zu enormen Einsparungen in der Administration führen würden, wenn es denn mehr Versicherer mit modernen Systemen geben würde.

Fehlende digitale Kompetenz beim Makler

Nun sind auch Makler alles andere als Champions der Digitalisierung. Die IT-Investitionsbereitschaft war nie sehr stark ausgeprägt und technologische Fähigkeiten spielten bei der Auswahl von Versicherungspartnern keine Rolle. Mangelnde digitale Kompetenz führt zudem dazu, dass bei der Auswahl von Softwarelösungen falsche Entscheidungen getroffen werden. Mit der für Makler erhältlichen Standardsoftware, die im Kern häufig über 20 Jahre alt ist, lassen sich trotz Aktualisierungsbemühungen der Hersteller, die heutigen Anforderungen nicht erfüllen.

Nach allem was wir heute wissen, wird Corona zu einem Digitalisierungsschub nicht nur in der Versicherungsbranche führen. Aus Verbrauchersicht ist das vermutlich das einzig Positive an dieser Pandemie, die unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung in einer Weise erschüttert, die wohl niemand für möglich gehalten hat.

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