Was bringt das Vertriebsjahr 2025? Ein Fazit: Vermittler werden flexibel sein müssen. © user22460925/Freepik.com
  • Von Oliver Lepold
  • 16.12.2024 um 15:26
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Der Versicherungsmarkt ist komplex, aufgrund unsicherer Zukunftsaussichten halten viele Menschen ihr Geld aktuell lieber zusammen. Was bringt das Vertriebsjahr 2025 für Vermittlerinnen und Vermittler? Pfefferminzia begibt sich auf Spurensuche.

Beitragsanpassungen wie in der privaten Krankenversicherung (PKV) können aber auch eine Chance sein. „Diese Anpassungen liegen in der langjährigen Betrachtung unter dem Anstieg in der GKV. Das eröffnet Maklern gute Chancen, wechselwillige Versicherte zu überzeugen und als Kunden für die PKV zu gewinnen“, so Norbert Porazik, Geschäftsführer der Fonds Finanz.

Ebenfalls oft genannt: der Anstieg des Prämienniveaus in der Wohngebäudesparte, insbesondere durch die zunehmenden Elementarschäden. „Die Politik sollte ein Zeichen setzen und ankündigen, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr für Schäden an privaten Gebäuden aufkommt, die grundsätzlich versicherbar gewesen wären, wie zuletzt im Ahrtal geschehen“, findet Netfonds-Experte Horn.

Auch Gewerbepolicen werden teurer

Preissteigerungen passieren auch im gewerblichen Bereich. „Insbesondere die Gebäudeversicherung sowie die Inhalts-, Betriebsunterbrechungs- und Bauleistungsversicherung werden deutlich teurer und für die Absicherung von KFZ-Flotten steigen die Preise ebenfalls“, betont Fonds-Finanz-Chef Porazik. Die Gründe hierfür lägen vor allem in den teils enorm gestiegenen Kosten im Schadenfall, etwa durch höhere Baustoffpreise im Bereich Gebäude oder die steigenden Reparaturkosten fürs Auto.

Laut Unternehmensberater Schmidt hätten zwar die Index-Anpassungen der vergangenen zwei Jahre leichte Entspannung für Wohngebäude- und Gewerbeversicherungen gebracht, doch besonders hier seien die inflationsbedingten Kostensteigerungen für Handwerkerleistungen und Baumaterialien ein neuer Kostentreiber geworden.

Dazu kommen die immer stärker werdenden Auswirkungen der Klimaveränderungen. „In diesen Zusammenhängen sollte die Versicherungswirtschaft auch ‚ehrlicher‘ gegenüber den Kunden sein. Das ‚Billig-Schild‘ sollte also eingepackt werden. Ebenso brauchen wir ein Verständnis, dass eine Versicherung etwas für existenzielle Risiken sein muss, damit das Prinzip auf Dauer weiter funktioniert“, plädiert Schmidt.

Kaum noch Deckung möglich

Das Prinzip funktioniert bereits jetzt nicht mehr überall, denn in einigen Sparten haben sich Versicherer aus dem Markt zurückgezogen, Makler finden für ihre Gewerbekunden kaum noch ausreichende Deckungskonzepte. Auch dieses Thema poppte auf der DKM immer wieder auf und wurde seitens der Versicherer als normaler Prozess beschwichtigt. „Für holzverarbeitende Betriebe, Galvanik, Recycler und andere wird es immer schwerer, passende Deckung zu finden. Die Anforderungen an den technischen und baulichen Brandschutz steigen stark, ebenso wie an vorbeugenden Hochwasser-/Überschwemmungsschutz“, so Thomas Billerbeck, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM).

„Die Deckung von Spezialgeschäft außerhalb der Reihe, bei denen Versicherer ein individuelles Angebot erstellen müssen, wird auch immer herausfordernder werden, aufgrund von Personalknappheit bei den Versicherern. Makler, die wissen, wo sie das Risiko unterbringen können, haben hier einen klaren Wettbewerbsvorteil“, sagt Kristina August, Prokuristin & Head of Trade bei Blau Direkt.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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