- Von Achim Nixdorf
- 10.12.2021 um 15:07
Kaum ein anderes Thema treibt die Sparer gegenwärtig mehr um als die steigende Inflation, die im November auf einen neuen Rekordwert von 5,2 Prozent geklettert ist. So sorgen sich derzeit über 60 Prozent der Deutschen um ihr Geld, ziehen daraus aber bislang noch keine konkreten Konsequenzen für ihr Ausgabe- und Anlageverhalten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Norisbank.
Nach Einschätzung von Norisbank-Chef Thomas große Darrelmann wird die Inflation bislang noch eher mit steigenden Lebenshaltungskosten in Zusammenhang gebracht und weniger mit der realen Geldentwertung. „Dabei bedeuten 5 Prozent Inflation auch, dass das Ersparte schon nach einem Jahr spürbar weniger wert ist.“ Sparer sollten deshalb – auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik – alternative Anlagemöglichkeiten prüfen und gegebenenfalls überlegen, zeitnah die eine oder andere bedeutende Anschaffung zu tätigen.
Der Umfrage zufolge versucht aktuell nur etwas mehr als jeder fünfte Deutsche (22,3 Prozent), aktiv die Effekte der Inflation auszugleichen, indem er sich mit Investitionsmöglichkeiten auseinandersetzt, die den Wertverlust auffangen könnten. Jeder Siebte (14,6 Prozent) entscheidet sich ganz gegen das Sparen und gibt sein Geld lieber aus. Dieser Trend ist vor allem bei älteren Menschen zu beobachten.
Misstrauen in Aktien geht zurück
Was das konkrete Anlageverhalten anbelangt, zeigt die Studie aber auch, dass die Deutschen gegenüber Wertpapieren immer aufgeschlossener werden. Während im Jahr 2020 14,1 Prozent der Befragten kein Vertrauen in Anlagen wie Aktien hatten, sind es aktuell nur noch 12,4 Prozent. Vor allem bei den Männern ging das Misstrauen demnach stark zurück und sank von 24 auf 10 Prozent.
„Aktuell erscheint der Anteil der Sparer, die sich mit der Inflation auseinandersetzen und bereits aktiv ihr Sparverhalten geändert haben, noch relativ gering zu sein. Es ist bei anhaltender Inflation aber durchaus zu erwarten, dass sich dies noch signifikant ändert“, schreiben die Studienautoren.
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