- Von Lorenz Klein
- 19.02.2020 um 11:22
Die Renditegutschriften für Kunden von indexgebundenen Rentenversicherungen – kurz Indexpolicen – ist im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich ausgefallen: Je nach Anbieter, Tarif und Indexstichtag konnten viele Versicherte am Börsenaufschwung 2019 teilhaben und Renditegutschriften von bis zu acht Prozent verbuchen. Doch in vielen Fällen gelang dies nicht: Jeder zweite Kunde musste mit Nullrenditen leben (siehe Grafik).
So viel Rendite schafften Indexpolicen
So denken Vermittler über Indexpolicen
So haben sich Indexpolicen 2018 geschlagen
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuellen Marktstudie der Ratingagentur Assekurata, die sich mit den zu Überschussbeteiligungen und Garantien von Lebensversicherern befasst hat. Darin wurde zum fünften Mal auch das Produktsegment der Indexpolicen untersucht, wozu laut Assekurata 14 Anbieter ausführliche Angaben machten.
Immerhin: Alle Kunden, die unterjährig Rückschläge in der Indexentwicklung hinnehmen mussten, konnten sich zumindest auf den garantierten Kapitalerhalt verlassen, den alle untersuchten Tarife vorsehen. „Dieses produktimmanente Sicherheitsnetz musste auch im längerfristigen Rückblick in knapp der Hälfte der Fälle in Anspruch genommen werden“, berichten die Autoren. Im Gegenzug seien in den übrigen Fällen die jährlichen Indexgutschriften positiv, in Einzelfällen lagen sie Assekurata zufolge sogar im zweistelligen Prozentbereich.
„Das Ergebnis ähnelt der Wahrscheinlichkeit eines Münzwurfs“
„Um für dieses noch junge Produktfeld eine Einschätzung über mehrere Jahre zu erhalten, haben wir die Indexperformance verschiedener Tarife seit 2014 über mehr als 150 Stichtage aggregiert“, erläutert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung, das methodische Vorgehen. „Das Ergebnis ähnelt der Wahrscheinlichkeit eines Münzwurfs, weil das Verhältnis von Positivrenditen und Nullrenditen etwa bei 50:50 liegt“, so Heermann.
Quelle: Assekurata
Gewissermaßen als Gegenleistung zum garantierten Kapitalerhalt müssen Indexpolicen-Inhaber in Kauf nehmen, dass ihre Renditenchancen nach oben hin gedeckelt werden. Hierfür haben sich mit dem Cap (Deckel) und der Quote zwei Methoden etabliert. Während die Kunden bei einer Quote anteilig an der monatlichen oder jährlichen Indexentwicklung partizipieren, deckelt ein Cap die Aufschwungphasen an einer bestimmten Schwelle. „Das bedeutet, dass der Kunde mit seinem Sparkapital monatlich nur bis zu einer im Voraus festgelegten Höhe an der positiven Indexperformance beteiligt wird, bevor die Monatsrenditen aufsummiert werden“, erläutern die Experten.
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