- Von Lorenz Klein
- 19.02.2020 um 11:22
Überschussdeklaration als Bestimmungsgröße für das Indexbeteiligungsvolumen Cap und Quote haben bei allen untersuchten Tarifen eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr (Indexjahr) und können von den Anbietern dann individuell neu festgelegt werden. Ihre Höhe hängt insbesondere davon ab, wie viel Überschussbeteiligung der Versicherer deklariert. „Dementsprechend ist es sinnvoll, die Überschussentwicklung von Indexpolicen regelmäßig im Auge zu behalten“, rät Heermann. Sie liege derzeit mit durchschnittlich 2,71 Prozent zwar etwas unter den Vorjahreswerten, falle im aktuellen Zinsumfeld jedoch noch immer attraktiv aus. „Hohe Überschussdeklarationen von Indexpolicen sind für den Kunden positiv, zugleich aber auch zwingend notwendig, um die Renditechance trotz Cap oder Quote aufrecht zu halten“, gibt Heermann zu bedenken.
Sicherere Verzinsung für Indexpolicen aktuell höher als laufende Verzinsung für Klassik- und Neue-Klassik-Tarife
Alternativ zur Indexbeteiligung können sich die Kunden zu Beginn eines jeden Indexjahres auch für eine vorab bekannte sichere Verzinsung entscheiden beziehungsweise die Indexbeteiligung abwählen. Vermehrt bieten die Unternehmen ihren Versicherten auch die Option, den Überschuss anteilig in beide Varianten zu investieren. Die sichere Verzinsung wird dabei von den Lebensversicherern stichtagsabhängig für jeweils ein Jahr festgelegt und dem Vertragsguthaben gutgeschrieben. Analog zur verzinslichen Ansammlung bei einer konventionellen Rentenversicherung erhöht der sichere Zins damit den Policenwert mit einer im Voraus festgelegten Deklaration.
Die sichere Verzinsung liegt im Durchschnitt der betrachteten Anbieter aktuell bei 2,53 Prozent. Sie fällt damit geringer aus als die Zinsdeklaration für die Indexbeteiligung, welche die Anbieter in der Regel in den Fokus ihrer Tarifkommunikation stellen. „Gleichwohl ist bemerkenswert, dass die sicherere Verzinsung aktuell höher ausfällt als die laufende Verzinsung in der Klassik und der Neuen Klassik, die im Schnitt unter 2,30 Prozent liegt“, stellt Heermann fest. „Wenn Kunden also auf die Indexwette verzichten, können sie sich alternativ einen Überschusszins sichern, der einen Vergleich mit konventionellen Policen nicht scheuen muss. Die illustrierte Beitragsrendite würde allerdings mit 1,70 Prozent geringer ausfallen, weil Indexpolicen häufig mit höheren Kosten kalkuliert werden.“
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