Michael H. Heinz ist Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). © BVK
  • Von Karen Schmidt
  • 02.05.2024 um 14:12
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Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hält nicht viel davon, die gesetzliche Rente mithilfe eines Staatsfonds zu stabilisieren. Durch ein aktuelles Gutachten sieht sich der Verband nun bestätigt.

Ein Gutachten des Beratungshauses Teckpro kommt zu dem Schluss, dass die Einrichtung eines Staatsfonds keine nachhaltige Lösung sei, um die gesetzliche Rentenversicherung zu stabilisieren. Ein solcher Fonds führe vielmehr zu hohen Kosten für den Staat und kommende Generationen, heißt es im „Gutachten Kapitalbedarf Altersvorsorge und Rentenpolitik“.

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik hat Teckpro verschiedene Szenarien berechnet. Danach müssten in einem Zeitraum von 10 bis 25 Jahren mehrere Billionen Euro aufgebracht werden, um den aktuellen Status quo aus Rentenniveau und Beitragsniveau bei gleichbleibendem Renteneintrittsalter und gedeckelten Staatszuschüssen zu sichern.

Durchschnittsverdiener müssten daher in den kommenden Jahrzehnten zusätzlich geschätzt 10 Prozent des verfügbaren Einkommens zur Alterssicherung einplanen, heißt es. „Das ist ein enormer Finanzbedarf und signalisiert, dass schuldenfinanzierte Fondslösungen über die Kapitalmärkte, auch vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit, sowohl mathematisch als auch ordnungspolitisch fragwürdig sind“, sagt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, kurz BVK.

Hinzu komme noch, dass die Lebenslagen der Menschen zu individuell seien, um allen Vorsorgewünschen mit einem Staatsfonds gerecht werden zu können, so Heinz weiter. Der BVK plädiert daher eher für eine zügige Reform der Altersabsicherung in Deutschland. Auf der gesetzlichen Seite durch eine Anpassung beim Renteneintrittsalter, den Beitragssätzen und dem Rentenniveau.

Bei der privaten Altersvorsorge habe man schon vor Jahren Vorschläge für eine Reform der Riester-Rente gemacht. Diese hätten es ermöglicht, „dass mehr Vorsorgesparer gefördert daran partizipieren, mit mehr Rendite und weniger Bürokratie“, so BVK-Präsident Heinz. „Das hätte dem Staat nicht Billionenlasten in Zukunft aufgebürdet, sondern die Eigenverantwortung gestärkt und hätte vor allem schneller und nicht schuldenfinanziert vollzogen werden können.“

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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