- Von Lorenz Klein
- 08.03.2018 um 12:27
Für viele Makler sei Digitalisierung zurzeit nur ein Begriff, aber eben nicht gelebte Realität, hat Martin Müller beobachtet. Nur wenige hätten ihre Prozesse soweit optimiert, dass sie „nahtlos in das Zeitalter der Volldigitalisierung wechseln könnten“, berichtet der Experte für Social Media und Online-Marketing in einem Debattenbeitrag zur Digitalisierung.
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Allerdings findet Müller das gar nicht so schlimm. So wüssten es Kunden durchaus zu schätzen, dass viele Prozesse in Maklerbüros noch analog verliefen. Der Kölner Finanz- und Vertriebsprofi begründet das so: „Finanzen und Versicherungen sind Vertrauenssache. Algorithmen und Automatisierung schaffen aber kein Vertrauen“, schlussfolgert Müller. „Das gute alte Beratungsgespräch, die persönliche Kundenpflege und das persönliche Netzwerk bleiben auch in Zukunft die Erfolgsgaranten“, so die Entwarnung des Experten.
Gelassenheit heißt nicht, die Hände in den Schoß legen
Bei aller Gelassenheit bedeute das aber nicht, dass man als Vermittler die Hände in den Schoß legen könne. „Die Digitalisierung kommt. Der Fortschritt wird nicht aufzuhalten sein und für viele Makler und Finanzvertriebe wird sich sehr rasch einiges ändern. Aber“, fügt Müller hinzu, „es ist eben noch nicht zu spät. Bis jetzt hat noch niemand den Anschluss verpasst.“ Ein Grund: Die hehren Visionen der Insurtechs funktionierten im Tagesgeschäft noch nicht, bilanziert Müller, weshalb die Priorität für Berater weiterhin im Vertrieb und in der Kundenpflege liegen müsse.
Wer als Vermittler erfolgreich digitalisieren wolle, sollte sich zunächst auf die Themen interne Prozesse und Social Media fokussieren, empfiehlt der Autor. Kunden online finden und offline binden, Xing und Facebook richtig nutzen und sich auf diesem Wege einen digitalen Kundenstamm aufzubauen, all das gehe schon heute und sei „das Gebot der Stunde“, so Müller, denn die Arbeit am Kundennutzen sowie am Ausbau und der Pflege des eigenen Kundenbestandes sei das Wichtigste, was ein Makler habe – nur darauf könne er sich verlassen.
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