- Von Achim Nixdorf
- 06.08.2021 um 15:58
Angesichts der Fortschritte in der Pandemiebekämpfung macht sich auch in der Assekuranz neue Zuversicht breit. 54 Prozent der Führungskräfte rechnen damit, dass sich die Lage der Versicherer im kommenden halben Jahr weiter verbessern wird. Nur etwa jeder sechste Entscheider prognostiziert dagegen einen negativen Trend. Das zeigt eine aktuelle Branchenbefragung unter 112 Führungskräften durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PWC).
Trotz Corona – Versicherer blicken optimistisch in die Zukunft
Schaden- und Unfallversicherer profitieren von Corona-Krise
Ein zentrales Zukunftsfeld ist der Studie zufolge der Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Die Mehrzahl der Befragten (61 Prozent) sieht darin ein zentrales Branchenthema, das zum Beispiel bei der Bewertung von Risiken und der Schadenregulierung große Wachstumschancen böte.
Bei der konkreten Umsetzung einer Digitalstrategie hapert es allerdings noch, denn wie PWC berichtet, bewerten nur 63 Prozent der Entscheider den Umgang mit neuen Technologien in ihrem Hause als gut. Bei der Nutzung von KI sehen sogar 54 Prozent der Befragten ihr Unternehmen eher schlecht bis sehr schlecht aufgestellt.
Nachhaltigkeit als Herausforderung
Deutlich besser positioniert empfinden sich die Versicherer hingegen in den Bereichen Compliance (98 Prozent), Kapitalstärke (91 Prozent) und Wachstum (84 Prozent). Auch für das Thema Nachhaltigkeit sieht sich eine große Mehrheit der Befragten (78 Prozent) bereits gut gerüstet. Als größte Herausforderung auf dem Weg zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell und Produktsortiment nennen aber jeweils noch rund 40 Prozent die Implementierung eines Nachhaltigkeitssystems sowie die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Unternehmensphilosophie.
„Versicherer fokussieren sich noch stärker auf Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, um nach der Pandemie an ihr starkes Wachstum der Vorkrisenzeit anknüpfen zu können“, sagt Mathias Röcker, Insurance Leader und Partner bei PWC Deutschland.
Die größten Branchenrisiken
Die Untersuchung zeigt auch, wo die Versicherer die größten Branchenrisiken sehen. 47 Prozent der Führungskräfte verweisen hier auf die hohen Kapazitäten und niedrigen Anlagerenditen infolge des anhaltenden Zinstiefs. Und rund 43 Prozent macht der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern Sorge.
Für die PWC-Studie „Insurance Pulse Survey“ wurden insgesamt 112 Führungskräfte aus der Versicherungsbranche befragt, darunter Vorstände und Aufsichtsräte. Alle Ergebnisse können Sie hier einsehen.
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