- Von Lorenz Klein
- 02.03.2018 um 10:30
Viel hilft viel, könnte man zusammenfassend sagen: Aufsummiert habe die seit 2011 gestellte Zinszusatzreserve (ZZR) in den Lebensversicherungsbeständen dazu geführt, dass die Branche im Mittel effektiv noch ein durchschnittliches Garantieniveau von 2,03 Prozent bedienen müsse. Ohne Berücksichtigung der ZZR läge dieser Wert bei 2,77 Prozent, wie die Analysten der Ratingagentur Assekurata mitteilen. „Die durchschnittliche Entlastungswirkung um 74 Basispunkte zeigt, dass die Zinsvorsorge ökonomisch wirkt“, sagt Assekurata-Analyst Lars Heermann.
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Doch die finanziellen Anstrengungen der Branche haben auch eine Kehrseite: Laut Assekurata hat ein Festhalten an der Berechnungsmethodik der ZZR in den kommenden Jahren weiter deutlich steigende Zuführungen zur Folge. Dies würde die Unternehmen „unter Ertragsdruck bringen“, prognostizieren die Marktexperten. „Aus Sicht von Assekurata scheint daher eine baldige Neukalibrierung der ZZR-Berechnung gerechtfertigt“, heißt es.
Deckungsrückstellung steigt 2017 auf einen neuen Höchstwert
Der Studie zufolge mussten die Lebensversicherer der Deckungsrückstellung im Jahr 2017 einen neuen Höchstwert von rund 15 Milliarden Euro zuführen, was der Höhe nach fast dem gesamten bilanziellen Eigenkapital der Branche entspricht. Dabei belasteten die jährlich steigenden Zuführungsvolumina die Ertragslage der Unternehmen erheblich.
„Allein für die Zuführung im Jahr 2017 mussten die Lebensversicherer rechnerisch 1,70 Prozent Nettozins aus ihren Kapitalanlagen erwirtschaften, was in dem vorherrschenden Niedrigzinsumfeld keine Selbstverständlichkeit ist“, gibt Heermann zu bedenken. Aufsummiert erreicht die ZZR Ende 2017 ein Gesamtvolumen von rund 60 Milliarden Euro.
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