- Von Lorenz Klein
- 16.07.2019 um 12:15
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Brodesser, in der Unionsfraktion für Versicherungsthemen zuständig, hat sich im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ gegen eine Deckelung der Provisionen in der Lebensversicherung in der aktuell geplanten Form positioniert.
„Provisionsdeckel kommt nicht den Versicherungsnehmern zugute“
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Deckel für Restschuldversicherung notfalls vorziehen
Das Verfahren, wie es das SPD-geführte Finanzministerium in seinem Referentenentwurf anstrebt, sei „zu kostspielig und kontraproduktiv“, sagte Brodesser der Zeitung.
Der aktuelle Entwurf sieht eine Obergrenze von 2,5 Prozent aller eingezahlten Beiträge vor – im Maximalfall bis zu vier Prozent, sofern die Beratungsqualität als besonders gut gilt. Dass hierfür Kriterien wie beispielsweise die Kündigungsquote herhalten sollen, findet der CDU-Politiker ungerecht gegenüber jungen Makler, die als Berufseinsteiger „eine gute Beratungsqualität aus der Vergangenheit schlecht nachweisen könnten“, wie es in dem Bericht heißt.
Wie der alternative Deckel aussehen könnte
Ohnehin liege die durchschnittliche Provision bereits unterhalb von vier Prozent, so Brodesser weiter. Sinnvoller wäre es daher, dass die Lebensversicherer die tatsächlich gezahlten Provisionen der Finanzaufsicht Bafin meldeten. Diese solle dann eingreifen, sobald der Marktdurchschnitt um mehr als 30 Prozent überschritten werde, erläuterte Brodesser den Alternativ-Vorschlag, den er und seine Kollegen aus der Arbeitsgruppe Finanzen der CDU/CSU erarbeitet haben.
In Bezug auf die Restschuldversicherungen trage die Union hingegen einen Provisionsdeckel grundsätzlich mit, so Brodesser weiter. Allerdings solle dieser bei 3 Prozent der Darlehenssumme liegen, also um 0,5 Prozentpunkte höher ausfallen als die vom Finanzministerium geplanten 2,5 Prozent.
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