Eine junge Frau im Büro: Die Inflation erhöht den Stellenwert der bAV in den Augen vieler Mitarbeitenden. © Drobotdean/Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 23.10.2023 um 13:36
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Viele Angestellte glauben, dass die Inflation den Stellenwert der betrieblichen Altersversorgung (bAV) tendenziell erhöht. Trotzdem zahlen aktuell weniger Menschen in ihren bAV-Vertrag ein. Das hat eine Studie von Deloitte ergeben.

Wegen der Inflation sehen 37 Prozent der Menschen hierzulande die betriebliche Altersversorgung (bAV) heute als wichtiger an als noch im Vorjahr. Denn 52 Prozent erwarten durch die gestiegene Inflation deutliche oder dramatische Einbußen in ihrer Altersvorsorge.

10 Prozent zahlen aber gleichzeitig weniger Geld in ihren bAV-Vertrag ein. Insbesonders ältere Mitarbeitende mit einem geringen Bruttoeinkommen zeigen eine geringe Teilnahmequote von nur 19 Prozent. Das hat eine Umfrage von Deloitte zur bAV ergeben.

Was sind die Gründe, warum die Menschen nicht in eine bAV einzahlen? „Kein Geld übrig“ ist mit 24 Prozent der zweithäufigste Grund, der die Befragten daran hindert. 45 Prozent geben dagegen an, dass ihr Arbeitgeber keine bAV zur Altersvorsorge anbiete, auch nicht im Rahmen der Entgeltumwandlung.

„Hier spielt einerseits das unzureichende Angebot, andererseits aber auch die mangelnde Kenntnis berufstätiger Personen über die Leistungen ihres Arbeitgebers hinein. Proaktive Kommunikation und ein Arbeitgeberzuschuss können die Teilnahmequote substanziell erhöhen“, sagt Jens Denfeld, Rentenexperte bei Deloitte. Wenn es einen Arbeitgeberzuschuss gäbe, würden immerhin 79 Prozent der Befragten künftig Beiträge in die bAV einzahlen.

Erstmals wurde in diesem Jahr auch die Größe des Arbeitgebers als Einflussfaktor analysiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die Vorsorge der Mitarbeitenden bei kleinen Unternehmen ist deutlich schwächer ausgeprägt als bei großen. Beispielsweise ist die Entgeltumwandlungsquote bei Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern nicht einmal halb so hoch (23 Prozent) wie bei Unternehmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitenden (52 Prozent).

„Der Stellenwert der betrieblichen Altersversorgung nimmt weiter zu – doch die Entwicklungen in diesem Jahr zeigen, dass die Verbreitung der bAV kein Selbstläufer ist. Damit sie einen nachhaltigen Beitrag zur Altersversorgung liefern kann, bedarf es kontinuierlicher Anstrengungen aller Beteiligten“, so das Fazit von Peter Devlin, Partner und Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation bei Deloitte.

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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