- Von Andreas Harms
- 28.01.2025 um 10:16
Fehlt es an Geld, oder haben sie einfach noch Lust, weiterzuarbeiten? Jedenfalls gehen 13 Prozent der Rentner in Deutschland weiter einer Tätigkeit nach. Das meldet das Statistische Bundesamt Destatis und bezieht sich dabei auf die jeweils ersten sechs Monate nach Rentenantritt.
Interessanterweise liegt Deutschland mit dieser Quote genau auf dem Durchschnitt in der Europäischen Union (EU).
Doch nicht alle weiterarbeitenden Rentner schaffen mit der gleichen Schlagzahl weiter. Das gilt nur für 6 Prozent. 7 Prozent hingegen verändern etwas an ihrem Arbeitsleben, kürzen die Stundenzahl zum Beispiel oder wechseln den Platz.
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Unterschiede gibt es auch auf der Seite derjenigen, die wirklich aufhören zu arbeiten. Denn dort verlassen zwar 55 Prozent (bezogen auf alle Neurentner) ihre Jobs zur Rente. 33 Prozent hatten hingegen schon vor der Rente nicht mehr gearbeitet. Sie waren zum Beispiel in Altersteilzeit, krank oder arbeitslos. Mit dieser Zahl liegt Deutschland ein gutes Stück unter dem Durchschnitt in der EU (22 Prozent).
Und wie sieht es in Europa aus? Da kommen die meisten arbeitenden Rentner aus den baltischen Staaten. In Estland blieben 55 Prozent in einem Job und in Lettland und Litauen jeweils 44 Prozent.
Das Thema „weiter arbeiten trotz Rente“ kam in den vergangenen Monaten in Deutschland verstärkt in die Diskussion. Denn es gilt als Möglichkeit, den angespannten Arbeitsmarkt und die Rentenkasse gleichermaßen zu entlasten.
So schlugen die Parteien auch zur kommenden Bundeswahl in ihren Programmen Maßnahmen vor, um Rentner am Arbeitsplatz zu halten. Zumindest zum Teil.
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