Die Teilnehmer der Runde (v.l.): Hartmut Holz (Basler), Hermann Schrögenauer (LV 1871), Frank Lamsfuß (Barmenia), Maria Klein-Schmeink (Die Grünen), Uwe Kremer (Kapital-Markt intern), Claus-Dieter Gorr (Premium Circle), Patrick Dahmen (HDI Leben), Eric Sievert (SDK), Bernhard Rapp (Canada Life) und Sebastian Leipert (Aktuar DAV/IVS). © Pfefferminzia
  • Von Redaktion
  • 14.06.2019 um 18:29
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Wäre eine Bürgerversicherung nicht doch besser für die Gesundheitsversorgung in Deutschland? Und bringt der geplante Provisionsdeckel in der Lebensversicherung nur Nachteile? Über diese Fragen diskutierten Versicherungsvorstände, Branchenexperten und die Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeik anlässlich des Vorsorge-Fach-Forums von Premium Circle 2019 in Essen. Die Kernaussagen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Die Diskussionsrunde widmete sich dann dem Thema Provisionsdeckel. LV-1871-Mann Schrögenauer machte hier noch einmal deutlich, dass der geplante Deckel in seiner jetzigen Form verfassungswidrig sei. „Das ignoriert die Politik. Ich finde es völlig unverständlich, warum man die Ausschließlichkeit und Banken damit fördert. Und denjenigen, die im Lager des Kunden stehen – den Maklern – am meisten schadet.“

Bernhard Rapp, Canada Life, wies darauf hin, dass es die Fehlanreize nicht gebe, von denen als Begründung für den Deckel immer gesprochen werde. „Dass die Kosten runter müssen in einer derartig langen Niedrigzinsphase ist doch klar. Aber nicht mithilfe solch einer Maßnahme.“ In Großbritannien sei die Versorgung mit Beratung für weite Teile der Bevölkerung zusammengebrochen, nachdem man dort die Provisionen verboten habe. „Das kann doch hier keiner wollen.“ HDI-Leben-Chef Patrick Dahmen stimmte Rapp zu. „Wir haben einen gesellschaftspolitischen Auftrag zu erfüllen. Daher lehnen wir einen Provisionsdeckel strikt ab. Es besteht kein Anlass dazu, dass haben Studien zur Entwicklung der Provisionen gezeigt. Und ich habe meine Schwierigkeiten damit, wenn die Politiker sich die Diäten erhöhen auf teilweise über 10.000 Euro, und hier werden Provisionen auf viel geringerem Niveau gedeckelt.“

„Wir sind keine Hedgefonds“

Auch Frank Lamsfuß von der Barmenia übte Kritik an der Politik: „Als Begründung für den Deckel wird die Falschberatung in der Finanzkrise 2008/2009 angeführt. Wir sind aber keine Hedgefonds. Es hat keine Ausfälle in der Altersvorsorge gegeben. Das muss man mal festhalten.“ Außerdem könne es sich nicht um einen freien Markt handeln, wenn die Politik in die Vergütung eingreife.

Politikerin Klein-Schmeink, die keine Expertin auf diesem Gebiet ist, hörte sich die Kritik an und versprach, diese an ihre Parteikollegen weiterzugeben. Sie meinte aber auch, dass aus der Branche Ideen kommen sollten, wie man das Problem lösen könne. Hier stimmte auch Gastgeber Gorr ein. In seinem Schlusswort bekräftigte er: „Die Branche muss Vorschläge erarbeiten. Es liegt an uns allen, etwas zu tun.“

An der Podiumsdiskussion im Rahmen des Vorsorge-Fach-Forums von Premium Circle am 13. Juni 2019 in Essen nahmen folgende Personen teil: Hartmut Holz (Bereichsleiter Fachmanagement Leben bei der Basler), Hermann Schrögenauer (Vertriebsvorstand der LV 1871), Frank Lamsfuß (Vorstandsmitglied der Barmenia Versicherungen), Maria Klein-Schmeink (gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen), Claus-Dieter Gorr (Geschäftsführer Premium Circle), Patrick Dahmen (Vorstandsvorsitzender HDI Leben), Eric Sievert (Leiter Maklervertrieb, unabhängige Vermittler und Kooperationen bei der SDK), Bernhard Rapp (Direktor Marketing und Produktmanagement bei Canada Life) und Sebastian Leipert (Aktuar DAV/IVS). Moderiert wurde die Runde von Uwe Kremer (Chefredakteur Kapital-Markt intern).

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