- Von Juliana Demski
- 13.09.2019 um 11:46
Im Jahr 2039 könnte bereits jeder fünfte Rentner (21,6 Prozent) in Deutschland von Altersarmut betroffen sein, so das zentrale Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem DIW. Zu den Risikogruppen zählen laut Untersuchung vor allem Geringqualifizierte und Alleinstehende.
Wie Starfondsmanager Hendrik Leber die private Vorsorge retten will
Was für eine lebenslange Rente spricht
In Zahlen sieht das so aus:
Bei Personen ohne Berufsschulabschluss steigt die Grundsicherungsquote zwischen 2019 und 2039 von rund 16 auf 21 Prozent. Bei alleinstehenden Frauen klettert die Quote im selben Zeitraum von 12 auf fast 20 Prozent. Einen besonders starken Anstieg müssen künftig ostdeutsche Rentner verkraften. Liegt die Grundsicherungsquote in Ostdeutschland aktuell mit 6,5 Prozent noch deutlich unter dem Niveau in Westdeutschland (rund 10 Prozent), verdoppelt sie sich laut Studie bis 2039 auf knapp 12 Prozent.
„Selbst bei einer positiven Arbeitsmarktentwicklung müssen wir mit einem deutlichen Anstieg der Altersarmut in den kommenden zwanzig Jahren rechnen“, so Christof Schiller, Studienleiter bei der Bertelsmann Stiftung. „Neben beschäftigungspolitischen Maßnahmen, um Risikogruppen noch besser in Arbeit zu bringen, sind auch zielgenaue Reformen des Rentensystems notwendig, um den Anstieg der Altersarmut zu bremsen“, ergänzt Schiller.
Wie die Studie weiter zeigt, könnte die Grundsicherungsquote, die den Anteil der Rentner angibt, die zusätzlich auf staatliche Unterstützung zur Existenzsicherung angewiesen sind, bis 2039 von aktuell 9 Prozent (2019) auf knapp 12 Prozent steigen. Hier ist aber zu beachten, dass in der Studie eine vollständige Inanspruchnahme der Grundsicherung unterstellt wird. Die Werte berücksichtigen somit auch die „verdeckte“ Altersarmut. Laut Studie liegt die Grundsicherungsschwelle für einen Ein-Personen-Haushalt bei etwa 777 Euro. Ebenfalls berücksichtigt ist hier, ob der Haushalt über anrechenbares Vermögen verfügt.
Auch die Armutsgefährdung im Alter würde laut Studienautoren im selben Zeitraum von aktuell 16,8 auf 21,6 Prozent klettern. Als armutsgefährdet gelten laut Studie Personen, deren monatliches Nettoeinkommen unter Berücksichtigung des Haushaltszusammenhangs unter 905 Euro liegt.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren