- Von Lorenz Klein
- 27.10.2020 um 15:35
„Ist das neue Vergleichsportal Joonko Check24-Jäger oder Maklerschreck?“, betitelte Pfefferminzia im November 2019 einen Gastbeitrag. Es kam anders. Nach Getsurance (wir berichteten) sorgt nun auch Joonko mit einer bitteren Botschaft für Aufsehen: Das Berliner Insurtech, das sich zum Ziel gesetzt hatte, Verbrauchern „die Hindernisse bei der Suche nach den passenden Finanz- und Versicherungsprodukten zu beseitigen“, steht vor dem Aus. Ende Oktober soll Schluss sein.
Einen entsprechenden Bericht des Portals „Versicherungsmonitor“ am Dienstag bestätigte eine Sprecherin der Start-up-Schmiede Finleap auf Anfrage von Pfefferminzia. Finleap hatte das Vergleichsportal im Herbst vergangenen Jahres gegründet. Die Sprecherin verwies auf eine entspreche Mitteilung, die Joonko am Dienstagnachmittag veröffentlicht habe. Darin erklärt das Insurtech sein Scheitern so:
„Mit Eintritt der nicht vorhersehbaren COVID-19-Pandemie im Frühjahr kam es zu einem drastischen Rückgang des Kfz-Versicherungsgeschäft. Die Nachfrage nach Automobilen und entsprechenden Versicherungsprodukten sank. Für einen jungen Player auf dem sehr umkämpften Markt wurde die Kundenakquisition somit stark erschwert und nur mit einem weiteren hohen Kapitalbedarf möglich.“
Eigentlich sollte dieser „hohe Kapitalbedarf“ mit einer im Frühjahr eingeleiteten Series A-Finanzierungsrunde gestillt werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Die Runde aus bestehenden und neuen Investoren habe nicht abgeschlossen werden können, „da einer der Lead-Investoren kurzfristig ausgestiegen“ sei, wie es hieß. Eine alternative und ausreichende Finanzierung sei in so kurzer Zeit nicht möglich, weswegen das Unternehmen nun den Schritt gehe und das Geschäft einstelle. Alle bestehenden Partner seien darüber bereits informiert, erklärte das Portal weiter.
Wie es für die Mitarbeiter jetzt weitergeht
Joonko-Chefin Carolin Gabor betonte in einem Statement, dass man bis heute überzeugt davon sei, dass der Vergleichsmarkt „einen weiteren fairen und transparenten Player“ brauche. „Die Pandemie hat uns jedoch als junges Unternehmen gezeigt, dass dafür mehr Kapitalpuffer nötig ist. Eine ausreichende Finanzierung konnten wir mit unseren Investoren leider zu diesem Zeitpunkt nicht realisieren.”
Die 43 Mitarbeiter aus den Bereichen Technologie, Marketing und Kundenservice werden demnach allesamt „Angebote für neue Aufgaben im Finleap-Ökosystem erhalten“.
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