- Von Juliana Demski
- 12.01.2021 um 11:43
Im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde hat der Frankfurter Digitalmakler Clark 69 Millionen Euro einsammeln können. Das teilte das Insurtech am Dienstag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
Federführend vertreten war der chinesische Internetkonzern Tencent, dessen Flaggschiff vor allem der Messenger-Dienst „Wechat“ ist. Aber auch Bestandsinvestoren stockten ihr Engagement auf – darunter Portag3 Ventures, White Star Capital und Yabeo. Genaue Zahlen werden üblicherweise nicht publiziert, so auch in diesem Fall.
Clark verärgert Makler mit Abwerbung unfreiwilliger Kunden
Insurtech-Investitionen erreichen neuen Höchststand
„Wir sind begeistert, mit der Hilfe von Tencent noch schneller zu wachsen und so unser Ziel zu erreichen, der größte Versicherungsmakler für Verbraucher in Europa zu werden“, kommentiert Christopher Oster, Clark-Geschäftsführer und -Mitgründer, den Abschluss der jüngsten Finanzierungsrunde.
Laut „Handelsblatt“ verwies Oster unter anderem darauf, dass Tencent weltweit an mehr als 160 Einhörnern – also Start-ups mit einer Milliardenbewertung – beteiligt sei. Weiter sagte der Clark-Chef, dass sein Unternehmen die Kundenzahl in drei Jahren auf eine Million steigern wolle.
„Mit seinem technologiegetriebenen und kundenzentrierten Geschäftsmodell ist Clark ein klarer Marktführer in der digitalen Versicherungsbranche in Deutschland“, wird der stellvertretende Generaldirektor von Tencent, Alex Leung, in der Mitteilung des Insurtechs zitiert. „Wir freuen uns, Clark mit unserem Investment dabei zu unterstützen, sein Wachstum in der Insurtech-Branche weiter voranzutreiben.“
Clark agiert selbstbewusst – und erntet Gegenwind
Dass es Clark nicht an Selbstbewusstsein mangelt, verdeutlichen auch diese Zeilen aus der Mitteilung: Man freue sich „auf den Weg zur Marktführerschaft im Versicherungsmakler-Segment“, das allein in Deutschland und Österreich 20 Milliarden Euro Provisionsvolumen umfasse. Der Markt sei reif für einen Umbruch, so Clark weiter, da viele Kunden mit bestehenden Lösungen der Versicherungsbranche unzufrieden seien.
Für Unmut unter Kunden – beziehungsweise unfreiwilligen Kunden – sorgt der Digitalmakler hin und wieder allerdings auch höchstselbst. So werfen insbesondere Makler dem Unternehmen vor, sehr aggressiv um Neukunden zu buhlen. Das zeige sich vor allem daran, dass Kunden von klassischen Maklern zu Clark wechselten, ohne sich über den Wechsel des Maklermandats auch wirklich im Klaren zu sein (wir berichteten).
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren