- Von Redaktion
- 12.11.2018 um 12:09
Vollends unverhältnismäßig wird die Auswirkung des Provisionsdeckels, wenn die Stundenlöhne mit anderen Branchen verglichen werden. Laut Autobild liegt der durchschnittliche Stundenlohn eines Mechanikers in einer deutschen Fachwerkstatt zwischen 87 und 151 Euro. Überspitzt gefragt: Wie würde die Autoindustrie reagieren, wenn die Stundenlöhne gesetzlich gedeckelt würden und diese zudem anteilig zurückbezahlt werden müssten, sollte das Fahrzeug in den nächsten fünf Jahren kaputt gehen?
Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren bereits die Abschlusscourtage in der Krankenversicherung und Lebensversicherung gesenkt. Die Stornohaftungszeit wurde im Durchschnitt auf fünf Jahre verdoppelt. Es wurden zahlreiche regulatorische Vorschriften erlassen, so dass der Verwaltungsaufwand in einem durchschnittlich aufgestellten Maklerunternehmen bei rund 70 Prozent aller Tätigkeiten liegt.
Es ist eine Milchmädchenrechnung zu denken, dass der Kunde eine bessere Beratung bekommt, wenn nun erneut die Courtagen sinken.
Natürlich gibt es beispielsweise in der Restschuldversicherung ein Marktversagen und somit Regulierungsbedarf. Dieses Marktversagen ist bei Lebensversicherungs- oder Biometrieprodukten jedoch nicht erkennbar. Im Gegenteil: Es handelt sich um einen hochgradig kompetetiven Markt, wo viele Wettbewerber um Marktanteile kämpfen. Wenn nun in die freie Marktwirtschaft und Preisbildung eingegriffen wird, überschätzen Politiker die eigenen Fähigkeiten und handeln in der Annahme, es besser zu wissen, als alle anderen Marktteilnehmer.
Versicherungsmakler müssen ihren Standpunkt aktiv vor Politikern artikulieren
Doch was können Sie unternehmen, um den Provisionsdeckel noch abzuwenden? Jede Menge.
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