- Von Juliana Demski
- 03.05.2021 um 17:51
Eine aktuelle Studie im Auftrag der Postbank zeigt: 91 Prozent der Deutschen ist es wichtig, ihr Geld sicher anzulegen. Im Vergleich dazu messen knapp 71 Prozent der Rendite Bedeutung bei. Mit ihren Gewinnerwartungen liegen sie jedoch häufig weit daneben – allen voran die jungen Menschen hierzulande.
„Aktien sind gefährlich, aber langfristig risikoarm“
„Der Trend zu Tarifen mit mehr Renditechancen wird anhalten“
„Altersvorsorge könnte in den Hintergrund geraten“
So rechnet fast jeder dritte Anleger (32 Prozent) mit einem Plus von über 9 Prozent im Jahr. Im Durchschnitt gehen sie von einer jährlichen Rendite von 5 Prozent aus. „Derartige Erwartungen sind derzeit nicht nur optimistisch, sondern kurios“, kommentiert Karsten Rusch von der Postbank die Umfrage-Ergebnisse. „Die Zinsen für Spareinlagen erreichen immer neue Tiefstände und nur eine Minderheit der Sparer nutzt Anlageformen mit Renditechancen.“
Tatsächlich ist das nahezu unverzinste Sparkonto (53 Prozent) die laut Studie beliebteste „Anlage“ der Deutschen, gefolgt vom Girokonto (34 Prozent). 26 Prozent der Sparer legen aktuell Geld in Aktien oder Fondsanteilen an – der Rest scheint noch eher zögerlich und wiegt sich lieber in Sicherheit. Aber: „Bei einem langen Anlagehorizont kann die Anlage beispielsweise in einem Aktienfonds durchaus lohnenswert sein“, erklärt Karsten Rusch. Denn: Dabei sei mitunter eine Rendite von mehr als 5 Prozent möglich.
Junge Sparer mit besonders unrealistischen Erwartungen
Zwar investieren junge Anleger nicht öfter in Wertpapiere als der Durchschnitt (26 Prozent), stellen aber auffallend häufig ambitionierte Erwartungen an die Rendite ihrer Geldanlage. Mehr als jeder zweite Sparer unter 30 Jahren (57 Prozent) rechnet mit einem jährlichen Ertrag von mehr als 9 Prozent. Und das, obwohl Sparkonto, Girokonto und Spardose in keiner anderen Altersklasse so beliebt sind.
„Unwissenheit und falsche Überzeugungen können Anleger teuer zu stehen kommen. Wird nicht einmal der Inflationsausgleich erwirtschaftet, verlieren die Ersparnisse nach und nach an Wert“, warnt Rusch. „Gerade junge Menschen haben den Vorteil, dass sie von einem langen Anlagehorizont profitieren und sich Kursschwankungen über die Zeit relativieren.“ Sein Tipp: „Mit einem breit gestreuten Fondssparplan können sich über die Zeit bereits kleine Sparbeiträge zu ansehnlichem Vermögen summieren.“
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