- Von Manila Klafack
- 01.02.2021 um 13:22
Sicherheit der Geldanlage bleibt der wichtigste Faktor bei der Auswahl der Anlageform. 46 Prozent der Deutschen gaben dies in einer repräsentativen Studie der Gothaer Asset Management an, die gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Forsa das Anlageverhalten der Deutschen untersuchte. Der Wert sinke jedoch seit Jahren, merken die Autoren an. 2020 nannten noch 52 Prozent hierzulande diesen Aspekt und 2019 waren es 57 Prozent.
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Das Sparbuch bleibt für die Deutschen Geldanlage Nummer 1
Der Wunsch nach einer flexiblen Anlage nehme dagegen zu. Habe dies 2020 noch für 31 Prozent der Befragten die wichtigste Rolle gespielt, seien es mittlerweile 36 Prozent. Eine hohe Rendite spiele nur für eine kleine Minderheit von 9 Prozent die größte Rolle.
Das Thema Nachhaltigkeit werde allerdings zunehmend wichtig, so die Autoren. 46 Prozent nennen hier vor allem den Umwelt- und Klimaschutz. 17 Prozent der Deutschen investieren laut der Studie bereits in nachhaltige Fonds. Das seien fast dreimal so viel wie im Jahr 2020 (6 Prozent). 58 Prozent seien sogar bereit, in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren, auch wenn sie gleichzeitig eine geringere Rendite erhalten würden. Damit sprechen sich fünf Prozentpunkte mehr als 2020 (53 Prozent) dafür aus. Besonders die 30- bis 44-Jährigen (70 Prozent) äußern diese Einstellung.
Die beliebtesten Sparformen
Noch immer legen die Deutschen ihr Geld am liebsten auf das Sparbuch. 44 Prozent geben das an. Im Vorjahr waren es allerdings noch 48 Prozent. Lebensversicherungen erfreuen sich mit 27 Prozent (2020: 30 Prozent) ebenfalls weiter großer Beliebtheit. Fonds liegen mit 26 Prozent (Vorjahr 24 Prozent) direkt dahinter.
Die größte Sorge der Befragten sei aktuell (75 Prozent), dass es im Zuge der Corona-Pandemie zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommen könnte. Die Angst vor einer Inflation bewegt sich der Umfrage zufolge mit 60 Prozent nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (62 Prozent). Vier von zehn Deutsche würden befürchten, dass ihre Vorsorge später nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten. 2020 seien das noch 47 Prozent gewesen.
Nachlassende Kritik an Niedrigzinspolitik
Das Meinungsbild zur anhaltenden Niedrig- beziehungsweise Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) habe sich den Autoren zufolge verändert: Während 2020 noch 61 Prozent der Befragten die Leitzinspolitik der EZB für falsch hielten, seien es aktuell nur noch 41 Prozent. 46 Prozent befürworten diese Politik laut der aktuellen Gothaer Anlegerstudie 2021 mittlerweile. Das ist der höchste bisher gemessene Wert seit 2016. Den höchsten Zuspruch erhalte dieses Vorgehen in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Hier seien 59 Prozent der Ansicht, dass die Niedrigzinspolitik richtig sei.
„In Zeiten der Krise und vor dem Hintergrund der stark zunehmenden Staatsverschuldung zur Stützung der Wirtschaft ist es nicht verwunderlich, dass die Zinspolitik der EZB wieder auf mehr Zustimmung in der Bevölkerung stößt“, sagt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG. „Viele Menschen leiden schon jetzt unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und befürworten daher die staatliche Unterstützung, die durch die niedrigen Zinsen erleichtert wird“, so Kessler.
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