Besucher der Reichstagskuppel in Berlin im Licht der untergehenden Sonne. © dpa/picture alliance
  • Von Oliver Lepold
  • 31.07.2017 um 15:45
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:20 Min

Die Last-Minute-Änderungen im Umsetzungsgesetz zur IDD haben die Karten noch einmal neu verteilt. Welche Auswirkungen auf die Vergütung von Maklern sind wahrscheinlich?

Courtage bleibt Leitvergütung

„Die Courtage im Massengeschäft ist und bleibt die Leitvergütung der Makler, wir müssen aber offen bleiben für alternative Vergütungsformen“, so Jenssen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Vertriebsweg Makler vollkommen abhängig wird von der Gunst der Versicherer. Wenn diese etwa kollektiv entscheiden, bestimmte Versicherungssparten wie das Kfz-Geschäft nur noch im Internet anzubieten oder die Maklercourtagen hierfür extrem zu beschneiden, kann der Vertrieb dieser Produkte zum Kunden aus Maklersicht nicht mehr wirtschaftlich erfolgen. Die Möglichkeit von Beratungshonoraren in derartigen Fällen verringere daher die Abhängigkeit von den Versicherern.

Auch nach der Umsetzung der IDD werden die Vergütungsstrukturen im Vertrieb weiterhin im Fokus der Politik stehen. Die Revision des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) steht im kommenden Jahr an. Hier sieht der VDVM noch reichlich Informationsbedarf der Politik. „Eine harte Deckelung der Vertriebsvergütung steht im Raum. Die Politik ist frustriert, dass die Vertriebsvergütungen nicht so gesunken sind, wie man sich das vorgestellt hat“. In Verbindung mit der Frage der Stornohaftung sei hier definitiv noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Positives Fazit

Weite Teile der Branche sehen es jedoch als großen Erfolg, dass das Honorarverbot für Makler gestrichen wurde – nicht zuletzt auch aufgrund des vom AfW Bundesverband Finanzdienstleistungen geführten konzertierten Protests. „Dafür hat sich auch Standard Life intensiv eingesetzt. Denn dieses Ergebnis ermöglicht den Kunden der rund 47.000 registrierten Makler, frei zwischen Provisionsberatung und Honorarberatung zu unterschieden“, sagt Nils Wein, Leiter der Rechtsabteilung bei Standard Life. Der Vertriebsweg Makler sei nun gestärkt worden.

“Als langfristig denkendes Unternehmen, das Trends frühzeitig erkennt, gehen wir davon aus, dass Honorarberatung langfristig zunehmen wird und dieser Weg sollten auch den Maklern offen stehen“, so Wein. Für die Vermittler gelte es jetzt, die Änderungen der IDD und die Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell genau zu analysieren. Standard Life werde hier entsprechende Unterstützung bieten.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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